In einem Song des Liedermachers Reinhard Mey heißt es, dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sei. Dies trifft in diesen Tagen in einem ganz besonderen Maß auf Nordeuropa zu, denn der Flugverkehr ist zum Großteil eingestellt. Ein Vulkanausbruch auf Island hat eine solch starke Aschewolke in die Luft gepustet, dass Flugzeuge aus Sicherheitsgründen bis auf weiteres nicht mehr starten dürfen.

Das Flugverbot macht sich mittlerweile überall bemerkbar, nicht nur bei den direkt Betroffenen wie am Flughafen festsitzenden Urlaubern oder Bundeskanzlerin Angela Merkel, deren Rückflug aus den USA statt nach Berlin nur bis Lissabon ging. Überfüllte Züge, belagerte Autovermieter, volle Hotels, liegen bleibende Pakete, abgesagte Tagungen und verschobene Konzerte sind die Folgen. Die Abhängigkeit vom Flugverkehr wird schon nach einem Tag Stillstand jedem deutlich.

Die Börse spielt natürlich auch mit, die Aktien der großen Fluggesellschaften haben bereits deutlich verloren, den Konzernen drohen hohe Millioneneinbußen. Auch ein geplanter Streik deutscher Fluglosten wurde vorsorglich verschoben. Kein Wunder, wo keine Flugzeuge starten oder landen dürfen, gibt es auch wenig zu bestreiken.

Doch es gibt auch Profiteure der Situation: Menschen, die direkt an den Einflugschneisen großer Flughäfen leben oder arbeiten, freuen sich über eine ungewohnte Ruhe. Und Flugreisende in Köln, welche die Stadt nicht verlassen können, dürfen sich heute zum Trost kostenlos das Fußballspiel in der Bundesliga der heimischen Geißböcke gegen den VfL Bochum anschauen.

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