Schon die Bezeichnung hört sich kompliziert an: „Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel“. Im Volksmund und auch von den Medien wird die wichtigste Auszeichnung für Ökonomen gerne „Wirtschaftsnobelpreis“ genannt. Dabei handelt es sich nicht um einen Nobelpreis im eigentlichen Sinne, wie er seit 1901 für Mathematik, Medizin oder Literatur vergeben wird.
Denn der Preis ist erst 1969 dazugekommen, also mehr als ein halbes Jahrhundert später, doch er ist beinahe genauso prestigeträchtig und zudem mit der gleichen Summe wie die offiziellen Nobelpreise dotiert – mit mehr als einer Millionen Euro. Darüber freuen sich in diesem Jahr zwei amerikanische Professoren: Thomas Sargent und Christopher Sims.
Ausgezeichnet werden die beiden Ökonomen für ihre empirischen Untersuchungen in der Erforschung von Zusammenhängen zwischen Wirtschaftspolitik und makroökonomischen Variablen wie Inflation, Beschäftigung oder Investitionen. Klassische Volkswirtschaftslehre also. Doch auch deren Modelle helfen in der Wirtschaftskrise derzeit nicht viel weiter – denn die Praxis ist noch komplizierter als alle Theorie.