13.04.2012 – In einer Umfrage zum aktuellen Entwicklungsstand von Enterprise 2.0 unter oberen Führungskräften in Banken und Versicherungsgesellschaften hat die plenum AG festgestellt, dass die überwiegende Mehrheit bei Social Media weder konkrete Ziele verfolgt, noch die Business-Ebene ernsthaft angeht.
„Viele experimentieren und beobachten erst einmal, was passiert“, fasst Social-Media-Experte Dr. Jörg Geißler eine wesentliche Erkenntnis der Umfrage zusammen. „Wir halten das für grob fahrlässig, weil die Unternehmen mit Social Media die Büchse der Pandora öffnen und intern gut vorbereitet sein sollten, bevor sie diesen Schritt tun.“
Vorreiter beim Social Media-Einsatz haben der Umfrage zufolge bereits erkannt, welche Implikationen dies für die eigene Organisation und hier insbesondere für Prozesse, Rollen, Kommunikationskultur und strategische Guidelines hat. Doch selbst dort, wo Richtlinien zur strategischen Fundierung des Social-Media-Einsatzes erarbeitet wurden, werden diese häufig nicht richtig gelebt. Zumindest gibt es kaum übergreifend abgestimmte Guidelines für einen gemeinsamen externen wie internen Einsatz der sozialen Medien. Die befragten Banken und Versicherungen scheinen mehrheitlich zwar zu erkennen, dass Social Media auch für ihr Geschäft eine gewisse Relevanz besitzt. Von einer Einbindung der Instrumente in die Wertschöpfung sind die Unternehmen allerdings noch weit entfernt.
Unternehmen, die als Enterprise 2.0 bereits aktiv sind, setzen mehrheitlich auf den serviceorientierten Dialog mit dem Kunden. Vor allem bei Versicherern wird Social Media derzeit aber noch primär als Plattform für Kommunikation und Wissen verstanden. Dabei sind Wikis das mit Abstand intern am meisten eingesetzte Instrument. Bei etlichen der befragten Finanzdienstleister sollen weitere Werkzeuge zwar noch im Verlauf dieses Jahres folgen. Insgesamt wird aber auch dann das Potenzial von Social Media in der internen Anwendung nach Einschätzung Geißlers „bei Weitem noch nicht ausgeschöpft sein“.
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u dieser Einschätzung passt auch die Erkenntnis, dass der Großteil der befragten Unternehmen weder ein strategisches Zielbild vor Augen hat, noch einem konkreten Stufenplan zur Implementierung folgt. Eine spezifische, separate Budgetallokation findet man ebenfalls noch äußerst selten vor. Statt unternehmensweiter Budgets dominieren Modelle, in denen jeweils dedizierte Teilbudgets zugeordnet werden. Treiber für Social Media sind meist interessierte Mitarbeiter aber auch einzelne Führungskräfte, die sich das Thema persönlich auf die Fahnen geschrieben haben.
Quelle: plenum, Bankmagazin