Wenn eine Nation von einer solch fürchterlichen Katastrophe heimgesucht wird wie derzeit Japan, dann schwächt das die Währung des Landes – sollte man eigentlich denken. Doch die Realität zeigt mal wieder, dass die Wirtschaft oft anders funktioniert als auf den ersten Blick vermutet. So auch hier: Der japanische Yen hat in der Woche nach dem Erdbeben mit seinen schrecklichen Folgen deutlich an Wert zugelegt.
Zwischenzeitlich erzielte er im Vergleich zum amerikanischen Dollar sogar einen Rekordstand. Der Grund hierfür liegt in der gestiegenen Nachfrage nach Yen für den Wiederaufbau des Landes. Auch Versicherungsgesellschaften benötigen große Mengen Geld, um für die entstandenen Schäden aufzukommen. Für Japans Wirtschaft ist diese Entwicklung allerdings negativ, gerät sie doch durch eine starke eigene Währung zusätzlich unter Druck.
Andere große Industrienationen haben diese Problematik schnell erkannt und versuchen nun gemeinsam, diese Aufwertung des Yen einzudämmen. Die Notenbanken der so genannten G7-Staaten (neben Japan gehören Deutschland, die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Italien dazu) konnten am Devisenmarkt bereits erfolgreich eingreifen und dort in großem Stil Yen verkaufen – die japanische Währung verlor dadurch zunächst einmal wieder etwas an Wert.