Vor zwei Wochen stand der Leitindex der Deutschen Börse noch bei über 7300 Punkten, nun liegt der Dax nur noch bei rund 5900 Zählern. Rund ein Fünftel Wertverlust innerhalb von 14 Tagen – was ist passiert? Fundamental gesehen eigentlich recht wenig, denn die Wirtschaftsdaten in Deutschland stimmen und auch die schon länger währende Euro-Krise brachte in diesen Tagen kaum neue Erkenntnisse.

Der Grund liegt vielmehr in den USA. Doch auch dort hat sich volkswirtschaftlich seit Ende Juli wenig geändert. Dass das Land eine extrem hohe Verschuldung aufgetürmt hat, ist seit Jahren bekannt. Und ein drohender Staatsbankrott wurde kürzlich sogar abgewendet. Doch die Ratingagentur Standard & Poor’s hat den Amerikanern ihre Bestnote AAA entzogen und die USA in ihrer Kreditwürdigkeit auf AA+ herabgestuft. Dies führte zu dem Kursrutsch.

Ohne fundamentale Änderung der Lage gerieten die Börsen also weltweit ins Straucheln. Ein Zeichen dafür, wie viel spekulatives Geld derzeit in den Märkten steckt. Vielleicht sollten die Medien daher in ihren täglichen Börsenmeldungen dazu übergehen, nicht mehr über „Anleger“, sondern über „Spekulanten“ zu berichten. Denn „Spekulanten verkauften massiv Aktien“ trifft die Situation derzeit deutlich besser als die immer noch gerne verbreitete Mär vom kleinen Anleger.

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