ESM, Karlsruhe gibt grünes Licht

13.09.2012 – Gespannt hat ganz Europa am 12. September nach Karlsruhe geschaut. Dort haben die Verfassungsrichter grünes Licht für den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) gegeben, allerdings mit Auflagen. So müsse sichergestellt werden, dass die Haftung Deutschlands auf die vereinbarten 190 Milliarden Euro beschränkt bleibe.

Zudem verlangen die Verfassungsrichter, dass Deutschland eine Vertragsauslegung sicherstellt, die gewährleistet, dass trotz der beruflichen Schweigepflicht aller für den ESM tätigen Personen Bundestag und Bundesrat umfassend informiert würden. Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle wies darauf hin, dass die Entscheidung zum Rettungsschirm nur vorläufig sei. Eine Hauptverhandlung werde folgen, in der überprüft würde, ob die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Kompetenzen überschritten habe.

Gegen die Beteiligung Deutschlands am 700 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds, der das Provisorium EFSF ablösen wird, hatten der Verein „Mehr Demokratie“ geklagt. Auch der CSU-Politiker Peter Gauweiler und die Linke halten die Haftungsrisiken für die Bundesrepublik für nicht verantwortbar.

Deutschland hat als einziges Euro-Land den Vertrag über den ESM noch nicht unterschrieben. Erst wenn dies geschehen ist, kann der Rettungsschirm in Kraft treten. Dies wird nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker im Oktober der Fall sein.

Bankenverbände äußern sich positiv zur Entscheidung
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Michael Kemmer, sagte: „Jetzt steht Europa mit dem Stabilitätsmechanismus ein dauerhaftes Instrument zur kurzfristigen Krisenbewältigung zur Verfügung.“ Allerdings müsse klar sein, dass die Hilfe des ESM die erforderlichen tiefgreifenden wirtschaftlichen und institutionellen Strukturreformen in den Euro-Staaten nicht ersetzen könne.

Auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) begrüßte die Entscheidung Bundesverfassungsgerichts. Der dauerhafte Rettungsschirm sei zur Bewältigung der aktuellen Schieflagen in mehreren Ländern des Euroraums unverzichtbar. Gleichzeitig schließe er eine Lücke im institutionellen Rahmen der europäischen Währungsunion und trage zu einer hohen Stabilität des Euro auch in der Zukunft bei.

„Die Europäische Union und der Euroraum erhalten mit dem ESM und dem Fiskalpakt überzeugende Werkzeuge zur glaubhaften Bekämpfung von Krise und Spekulation“, sagte Dr. Hans Reckers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB). Der Verband sieht im Einsatz der ESM-Mittel eine Chance für die Krisenstaaten, ihre Kreditwürdigkeit wieder zu erlangen.

Und auch der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Georg Fahrenschon, ist mit dem Urteil zufrieden: „Das Urteil ist sehr ausgewogen. Es ermöglicht Stabilisierungen über den ESM, stellt aber die Bindung an die Entscheidungen der Parlamente sicher und nimmt eine notwendige Haftungsbeschränkung für Deutschland vor. Solidarität darf nicht Solidität und Gewaltenteilung in Frage stellen. Das hat das Gericht klargestellt.“

Bankenunion bekommt weniger Zustimmung
Parallel zum ESM-Urteil hat die EU-Kommission am 12. September einen Gesetzentwurf zur neuen Bankenaufsicht vorgelegt. Demnach soll die EZB schon ab Januar 2013 Banken der Euro-Zone überwachen. Gleichzeitig sollen Banken direkte Hilfen aus dem ESM erhalten können. Laut „Spiegel online“ geht das Deutschland und mehreren Nicht-Euro-Staaten viel zu schnell. Die Bundesregierung will direkte Bankenhilfen so lange wie möglich hinauszögern und beharrt auf einer „effektiven Aufsicht“. Und auch die deutschen Bankenverbände stehen einer Bankenunion skeptisch gegenüber, wie BANKMAGAZIN in seiner September-Ausgabe berichtet.

Quellen: tagesschau.de, Spiegel online, BVR, DSVG, BdB, VÖB
Autor(en): Bianca Baulig
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Weniger Privatinsolvenzen in Deutschland

11.09.2012 – Die Situation bei den Privatinsolvenzen in Deutschland hat sich auch im 1.Halbjahr 2012 weiter verbessert. In den ersten sechs Monaten des Jahres meldeten 65.581 Bundesbürger Privatinsolvenz an. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Rückgang von 4,7 Prozent (1. Halbjahr 2011: 68.818 Privatinsolvenzen). Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle „Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2012“ (Stand: 3.9.2012) der Wirtschaftsauskunftei Bürgel.

Für das Gesamtjahr 2012 rechnet Bürgel mit bis zu 132.000 Privatinsolvenzen in Deutschland. „Aktuell gehen wir davon aus, dass die Privatinsolvenzen in Deutschland das zweite Jahr in Folge zurückgehen werden“ erläutert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen. „Die Eurokrise hat noch keinen Einfluss auf die Privatinsolvenzen in Deutschland. Die Sorge der Konsumenten vor einer spürbaren Abschwächung der Konjunktur ist in den letzten Monaten zwar gestiegen. Diese Skepsis hat jedoch auch positive Seiten – die Verbraucher gehen vorsichtiger mit ihrem Geld um und verzichten auf risikoreiche Investitionen“, so Dr. Sellin.

Im absoluten Vergleich verteilen sich die Privatinsolvenzen aus dem 1. Halbjahr 2012 am stärksten auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (15.324 Privatinsolvenzen), Niedersachsen (8.534), Bayern 7.363) und Baden-Württemberg (6.437). Die Insolvenzquote in den Bundesländern – Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner – zeigt ein differenziertes Bild mit mehr Privatinsolvenzen im Norden Deutschlands. Die meisten Privatinsolvenzen ereignen sich demnach in Bremen mit 162 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner. Es folgen Niedersachsen (108 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner), Schleswig-Holstein (107) und Hamburg (99). Der Bundesdurchschnitt liegt im 1.Halbjahr 2012 bei 80 Privatpleiten je 100.00 Einwohner. Am geringsten fällt die Insolvenzquote in Bayern mit 58 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner aus. Unter dem Bundesdurchschnitt rangieren zudem die Bundesländer Baden-Württemberg (60 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner), Hessen und Thüringen (72) und Sachsen (76).

Im 1. Halbjahr sind die Privatinsolvenzzahlen in allen Bundesländern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig. Bremen verzeichnet mit 17,1 Prozent weniger Verbraucherinsolvenzen den bundesweit stärksten Rückgang. Zweistellig sinken die Werte ebenfalls in Hamburg (minus 16,3 Prozent) und Hessen (minus 11,7 Prozent).

Die positive Stimmung wird allerdings durch den Anstieg der Insolvenzzahlen in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen Bundesbürger getrübt. „Wir beobachten das zweite Jahr in Folge steigende Fallzahlen in der Gruppe der jungen Erwachsenen“ kommentiert Dr. Sellin die aktuelle Situation. Die Zahl der Insolven-zen in der Altersgruppe bis 25 Jahre steigt im 1. Halbjahr 2012 um 29,4 Prozent auf 5.809 Fälle. Der Anstieg bei den Männern in der betrachteten Altersgruppe fällt mit einem Plus von 33,9 Prozent stärker aus als bei den Frauen (plus 25,8 Prozent).

Die Ursachen der Insolvenz in der Altersgruppe liegen vor allem in einer unwirtschaftlichen Haushaltsführung, gepaart mit wenig Erfahrung im Umgang mit Geld. Einkommen und Konsumverhalten der Betroffenen sind häufig nicht vereinbar. Die Betroffenen investieren oft hohe Summen in mobile Endgeräte, Elektroartikel, Automobile und in den Raten- und Kreditkartenkauf. Ferner verfügen die jungen Erwachsenen über keine oder nicht ausreichende Rücklagen im Krisenfall. Die Schuldenhöhe bei den jungen Erwachsenen liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von knapp 32.000 Euro. Zum Teil reichen in dieser Altersgruppe schon Schulden unter 10.000 Euro aus, um Privatinsolvenz anmelden zu müssen. Weiterhin meldeten im 1. Halbjahr 2012 5.155 Personen, die 60 Jahre und älter sind, Privatinsolvenz an. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein minimaler Rückgang um 0,3 Prozent. Allerdings sind die Fallzahlen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 bei den Senioren, die Privatinsolvenz anmelden mussten, um 8,5 Prozent angestiegen.

Die aktuelle Auswertung zeigt, dass sich die Privatinsolvenzen in der Altersgruppe 60 Jahre und älter auf hohem Niveau stabilisieren. „Für viele Senioren reichten Einkommen oder Rente nicht mehr aus – sie müssen Privatinsolvenz anmelden“ kommentiert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin die aktuellen Zahlen.

57,9 Prozent aller Privatinsolvenzen gehen im 1. Halbjahr 2012 auf das Konto von Männern. Diese männliche Dominanz zieht sich durch nahezu alle Altersgruppen. Besonders stark ist das Ungleichgewicht bei den 36- bis 45-Jährigen Schuldnern mit einem Männeranteil von 61,3 Prozent ausgeprägt. Die einzige Ausnahme bilden die 18- bis 25-Jährigen: Hier geraten im Untersuchungszeitraum mehrheitlich Frauen mit einem Schuldneranteil von 53,7 Prozent in die Zahlungsunfähigkeit.

Hauptursachen für die Privatinsolvenz sind weiterhin Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, gescheiterte Selbstständigkeit, gescheiterte Immobilienfinanzierung, Trennung und Scheidung.

Bildquelle: s.media / pixelio.de
Autor(en): Bankmagazin

KfW verkauft Aktien der Deutsche Post AG

10.09.2012 – Die KfW, Aktionärin der Deutsche Post AG, hat den Verkauf von 60 Millionen Deutsche Post Aktien aus ihrem Bestand abgeschlossen. Die Aktien wurden institutionellen Investoren zu einem Preis von 15,40 Euro angeboten. Nach Durchführung der Platzierung erhöht sich der Streubesitz der Gesellschaft von ca. 69,5 Prozent auf etwa 74,5 Prozent.

Die KfW bleibe mit einem Gesamtanteil von 25,5 Prozent auch nach Abschluss der Transaktion die größte Aktionärin der Deutsche Post AG. Sie hat für ihre verbliebene Beteiligung mit dem Bookrunner eine Verkaufsbeschränkung mit einer Laufzeit von 90 Tagen abgeschlossen.

„In Absprache mit dem Bundesministerium der Finanzen hat die KfW beschlossen, das günstige Umfeld an den Aktienmärkten zu nutzen, um den Privatisierungsprozess der Deutschen Post erfolgreich weiterzuführen“, erklärt Dr. Günther Bräunig, Mitglied des Vorstands der KfW.

Die KfW wurde durch Rothschild beraten und Bookrunner für die Transaktion war BofA Merrill Lynch.

Achtung: Diese Meldung ist weder ein Angebot zum Kauf noch eine Aufforderung zum Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Australien, Kanada, Japan oder anderen Jurisdiktionen, in denen ein Angebot gesetzlichen Beschränkungen unterliegt. Die in dieser Bekanntmachung genannten Wertpapiere dürfen in den Vereinigten Staaten von Amerika nur nach vorheriger Registrierung nach den Vorschriften des U.S. Securities Act von 1933 in derzeit gültiger Fassung bzw. ohne vorherige Registrierung nur aufgrund einer Ausnahmeregelung verkauft oder zum Verkauf angeboten werden. Es findet bzw. fand keine Registrierung des Angebots oder des Verkaufs der in dieser Bekanntmachung genannten Wertpapiere gemäß dem U.S. Securities Act von 1933 statt. In den Vereinigten Staaten von Amerika erfolgt kein öffentliches Angebot der Wertpapiere.

Autor(en): Finanzbusiness
Bildquellenangabe: Tony Hegewald / pixelio.de

Banksteuerung victor Konferenz und Gala

findet statt am 20.9.2012 in Baden bei Wien

Kostenfreie Teilnehmer für Banker
Telefon: 0043 22522548-45
E-Mail: christina.tambosi@emotion-banking.at

Weiteres unter www.victorgala.com

Bei der diesjährigen Veranstaltung wird die Bank des Jahres 2012 ausgezeichnet. Des Weiteren treten mehrere Referenten auf.

Sparkasse Mainfranken – Der Redhunter

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Nachhaltiger Waldfonds gestartet

04.09.2012 – Das erste Fondsangebot der Pure Blue GmbH, einem Anbieter nachhaltiger Investments, ist auf dem Markt: „Pure Forest I“. Die Besonderheit des geschlossenen Fonds ist eine vergleichbar kurze Laufzeit von 15 Jahren, wobei erste Rückflüsse in Höhe von rund acht Prozent bereits nach vier Jahren kalkuliert sind.

Die Anleger investieren in bereits bestehende, bewirtschaftete Teak-Waldflächen, die sich in der panamaischen Provinz Chiriquí befinden. Ziel ist, die aufgeforsteten Monokulturen nach der Edelholzernte sukzessive in einen nachhaltigen und ökologisch genutzten Mischforst umzuwandeln. Bei der Umsetzung des Forstkonzepts ist ForestFinance der Projektpartner von Pure Blue. Das Unternehmen bewirtschaftet seit mehr als 15 Jahren nachhaltig ökologische Mischforste in Mittelamerika. Auf insgesamt rund 400 Hektar Fläche arbeitet Pure Blue mit Baumbeständen, die zwischen vier und 17 Jahren alt sind.

Der Fonds im Überblick:
Mindestzeichnungssumme: 5.000 Euro zuzüglich 5 % Agio
Geplantes Fondsvolumen: 7.800.000 Euro
Finanzierung des Fonds: Vollständig durch Eigenkapital
Geplante Zeichnungsfrist: 31.12.2012 (Fristende)
Geplante Laufzeit der Beteiligung: ca. 15 Jahre (bis zum 31.12.2026)
Erwarteter Gesamtmittelrückfluss: ca. 275 % vor Abgeltungsteuer
Haftsumme: 10 % des gezeichneten Kapitals

Quelle: Pure Blue
Autor(en): Finanzbusiness

Preisübergabe des Gewinnspiels der Erlebniswochen der Sparkasse Heidelberg

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Käufer setzten auf günstige Bestandsimmobilien

28.08.2012 – Im Juli bleibt die Standardrate mit 599 Euro gegenüber dem Vormonat nahezu konstant. Gegenüber dem Vorjahr bezahlen Eigentümer für eine Finanzierung von 150.000 Euro mit zehnjähriger Sollzinsbindung, die mit zwei Prozent getilgt wird und mit 80 Prozent beliehen ist, jedoch 166 Euro weniger.

Wie schon im April deutet auch im Juli vieles darauf hin, dass eigenkapitalschwächere Interessenten, die sich günstige Objekte aussuchen, die Käuferschicht erweitern. Die durchschnittliche Darlehenshöhe ist gegenüber dem Vormonat um 10.000 Euro auf 154.000 Euro gesunken. Wer wenig Erspartes in die Finanzierung einbringen kann, wird beim Erwerb seiner Immobilie gerade vor dem Hintergrund bundesweit steigender Immobilienpreise Abstriche machen müssen. Die Entscheidung fällt daher vielleicht für ein kleineres Heim, für weniger gute Lagen oder aber zu Gunsten einer älteren Immobilie.

Der Europace-Hauspreisindex für Bestandsimmobilien ist im Juli um 0,55 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen. Die Nachfrage nach Bestandsimmobilien, die auch durch Eigenleistung saniert und modernisiert werden können, steigt demnach. Der Beleihungsauslauf ist mit fast 79 Prozent rund 1,5 Prozent höher als im Vormonat und 1,2 Prozent höher als im Vorjahr. So niedrig war der Eigenkapitalanteil zuletzt im November 2010.

Einiges spricht dafür, dass nicht nur das eingebrachte Eigenkapital geringer ist, sondern Käufer sich im Mittel für niedrigere monatliche Raten entscheiden. Der durchschnittliche Tilgungssatz, die durchschnittliche Sollzinsbindung und der Anteil fester Zinssätze sind im Juli im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dreht man die genannten Stellschrauben nach unten, sinkt die monatlich zu zahlende Rate – und die Immobilie wird erschwinglicher. Der Tilgungssatz ist mit 1,98 Prozent um 1,5 Prozent geringer als im Juni, liegt jedoch um 21 Prozent über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres und nahezu bei den von uns empfohlenen zwei Prozent.

Die durchschnittliche Sollzinsbindung reduziert sich im Vergleich zum Juni um neun Monate, ist aber mit 12 Jahren und einem Monat um anderthalb Jahre länger als im Juli des Vorjahres. Der Anteil fester Zinssätze sank um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und erhöhte sich um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf aktuell 66,45 Prozent.

Die Daten zeigen, dass mehr Kunden günstige Immobilien erwerben und diese risikoreicher finanzieren als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr relativiert sich diese Aussage jedoch. Zwar nutzen Käufer auch im Vergleich zum Vorjahr mehr Fremdkapital zur Finanzierung. Sie tilgen jedoch heute mehr und sichern sich das aktuell niedrige Zinsniveau deutlich länger. Nichtsdestotrotz besteht für alle Eigentümer, die ihre Zinsen nicht bis zur vollständigen Rückbezahlung des Kredits gesichert haben, ein Zinsänderungsrisiko.

Wer das Recht auf Sondertilgungen nutzt und sich frühzeitig um seine Anschlussfinanzierung kümmert, etwa durch ein Forward-Darlehen, kann dieses Risiko verkleinern. Denn dass die Zinsen – egal wie sich die Eurokrise entwickelt – in den kommenden zehn Jahren steigen werden, ist höchst wahrscheinlich.

Autor(en): Finanzbusiness
Bild: jelep / pixelio.de

Die Onlineberatung der Sparkasse Hanau

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Durch Regulierung ist die Versorgung mit Finanzdienstleistungen gefährdet

27.08.2012 – Bankenregulierung ja, aber bitte angemessen und zielgerichtet. So lässt sich das Ergebnis einer Befragung der bayerischen Bevölkerung zusammenfassen, die der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) in Auftrag gegeben hat.* 67 Prozent der Bayern sind der Ansicht, eine pauschale Regulierung aller Banken trifft eher die Falschen.

Dazu Stephan Götzl, Präsident des GVB: „Die Bürgerinnen und Bürger haben längst verstanden, dass Bank nicht gleich Bank ist.“ Ihnen sei klar, dass Geschäftsmodelle vom Gesetzgeber unterschiedlich behandelt werden müssen. Er wünsche sich deshalb, dass auch in Berlin und Brüssel endlich begriffen wird: „Bankenregulierung muss sich an der Ausrichtung des Geschäftsmodells sowie der Größe der Bank und am Risikogehalt ihrer Tätigkeit orientieren.“

Götzl zielt dabei vor allem auf die Arbeiten der EU-Kommission zur Ausgestaltung einer europäischen Bankenaufsicht und den laufenden Verhandlungsprozess zu Basel III ab. „Mich treibt hier die Sorge um, dass jetzt Richtungsentscheidungen getroffen werden, die zum Nachteil der Regionalbanken und damit der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland sein werden.“

Insbesondere mit Blick auf Basel III erwartet der Präsident der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken eine Verteuerung der Unternehmensfinanzierung. Weitergehend ist sogar noch die Sorge, die 50 Prozent der befragten Bayern haben. Denn sie vermuten, eine pauschale Regulierung aller Banken gefährdet die Versorgung der ländlichen Räume mit Finanzdienstleistungen durch regionale Institute.

*Befragt wurde die in Bayern lebende Bevölkerung ab 18 Jahren. Es wurden 1.003 Personen ausgewählt und telefonisch befragt. Die Umfrage wurde von GMS Dr. Jung GmbH Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung im Zeitraum vom 30.7. bis 2.8.2012 durchgeführt.

Autor(en): Bankmagazin