Englischsprachige Bachelor-Studiengänge an der Frankfurt School

13.04.2012 – Ab dem Wintersemester 2012/2013 bietet die Frankfurt School of Finance & Management zwei Bachelor-Studiengänge an, die vollständig in englischer Sprache unterrichtet werden. Neben einem sechssemestrigen Studiengang in Betriebswirtschaftslehre, der ein Auslandssemester obligatorisch vorsieht, wird auch das Programm Internationale Betriebswirtschaftslehre mit sieben Semstern, inklusive zwei Auslandssemestern, zum Herbst komplett auf Englisch angeboten.

Frankfurt School-Präsident Professor Dr. Udo Steffens erläutert die Beweggründe für diesen Schritt: „Immer mehr Abiturienten wollen auf englisch studieren – ganz gleich, ob sie aus Deutschland oder aus dem Ausland kommen. Dieser Nachfrage tragen wir Rechnung. Außerdem wollen wir junge Talente aus der ganzen Welt für die Frankfurt School gewinnen. Damit stärken wir den Wirtschaftsstandort Rhein-Main und seine Leistungsfähigkeit.“

Studieninteressierte aus Indien, Süd-Amerika aber auch aus Süd- und Süd-Ost-Europa seien sehr daran interessiert, in Deutschland zu studieren, so Steffens weiter. Gerade in der Krise zeige sich die Wirtschaftskraft Deutschlands einmal mehr. „Viele junge Leute, die ihre berufliche Zukunft in der Wirtschaft sehen, interessiert, was Deutschland und deutsche Unternehmen derzeit so stark macht. Sie wollen deutsche Managementpraktiken erwerben und von unserer Unternehmensführung, unserer Wirtschafts- und Arbeitspolitik lernen“, führt Steffens aus. Doch reichten die Deutschkenntnisse der Interessenten für ein Studium nicht aus. Die Sprache sei eine Barriere, die die Frankfurt School mit englischsprachigen Studiengängen nun abgebaut habe.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.fs.de/bachelor

Quelle: Frankfurt School of Finance & Management, Bankfachklasse

Jeder Dritte geht per Handy oder Tablet ins Internet

11.04.2012 – Die Zahl der Internetnutzer in Deutschland hat erstmals die Schwelle von 75 Prozent der Bevölkerung überschritten. Das ergibt eine neue repräsentative Erhebung des Hightech-Verbandes BITKOM. Aktuell sind 75,8 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren online. Das sind mehr als 53 Millionen Menschen.

„Einen echten Boom gibt es beim mobilen Internet“, sagt BITKOM-Präsident Professor Dieter Kempf. Bereits 37 Prozent der Deutschen – 26 Millionen Menschen – nutzen das Web auf ihrem Handy oder einem Tablet-PC. Immer günstigere Geräte und Datentarife sowie die fast flächendeckende Verfügbarkeit von mobilen Breitbandzugängen tragen zu der hohen Popularität bei.

Ein Treiber der mobilen Internetnutzung sind auch die sozialen Netzwerke, die inzwischen von 55 Prozent der Deutschen genutzt werden. Das entspricht 39 Millionen aktiven Anwendern. Die Zahl der registrierten Mitglieder liegt noch etwas höher. „Auf mobilen Geräten entfalten Communitys großes Potenzial“, so Kempf. „Man kann sich spontan mit Freunden verabreden, bekommt ortsbezogene Informationen oder kann auch einfach Wartezeiten überbrücken.“

Die am weitesten verbreiteten Medien sind nach wie vor Fernsehen, Radio sowie Zeitschriften und Zeitungen. Beim Fernsehen gibt es mit 99 Prozent de facto eine Vollversorgung. Radio, Zeitschriften und Zeitungen werden jeweils von 94 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren genutzt. In der Generation der 14- bis 29-Jährigen hat sich die Situation allerdings inzwischen gedreht und das Internet liegt mit 98 Prozent Nutzung knapp vor dem Fernsehen (97 Prozent).

Quelle: BITKOM, Bankfachklasse

Targobank wird zur Autobank

03.04.2012 – Die im europäischen Vergleich robuste deutsche Konjunktur und stabile Arbeitsmarktperspektiven haben der Targobank Rückenwind beschert. 20 Prozent mehr Kreditabschlüsse ließen das Neukreditvolumen auf 2,3 Milliarden Euro ansteigen. Unter dem Strich blieb ein Plus von 10,4 Prozent auf 277 Millionen Euro, die das Institut nun an seine französische Muttergesellschaft Crédit Mutuel überweisen kann.

„Wir haben allen Grund für ein ganz breites Grinsen angesichts dieser Zahlen“, eröffnete der Vorstandsvorsitzende Franz Josef Nick am 3. April die Bilanzpressekonferenz der Targobank in Düsseldorf.

Insgesamt zählt die Targobank 3,1 Millionen Kunden, die nach dem Flautejahr 2010 im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Kredite abschlossen. Das gesamte Kreditvolumen wuchs um ein Prozent auf 8,3 Mikkiarden Euro, der Marktanteil bei neuen Krediten stieg auf 10,3 von 9,9 Prozent. Obwohl der Gesamtertrag um acht Prozent auf 1,54 Milliarden Euro sank, verbuchte die Targobank für 2011 ein um 29 Prozent höheres Vorsteuerergebnis von 326 Millionen Euro. Wesentlich dazu trug neben einem um neun Prozent auf 982 Millionen Euro gesunkenen Aufwand auch die um ein Drittel auf 231 Millionen Euro geschmolzene Risikovorsorge bei. „Das belegt, wie gut unsere neuen Scoringmodelle funktionieren“, freut sich der Vorstandsvorsitzende Franz Josef Nick. Denn bei einer höheren Kreditsumme sei eigentlich auch eine höhere Risikovorsorge zu erwarten.

Online-Autofinanzierung seit Februar
Im Februar ist die Targobank in die Online-Autofinanzierung eingestiegen. Immerhin jeder zweite Konsumentenkredit dient laut Nick der Finanzierung eines Kraftfahrzeugs. „Bisher lag unser Fokus auf unbesicherten Konsumentenkrediten, nun kommen besicherte hinzu“, erläutere Vertriebsvorstand Berthold Rüsing. Die Vorbereitungen zum Start einer Autobank mit klassischer Händlerfinanzierung liefen auf Hochtouren, die Autobank soll im zweiten Halbjahr 2013 an den Start gehen. „30 Prozent aller Autofinanzierungen werden am Point of Sale in den Autohäusern abgewickelt, da sehen wir Wachstumschancen“, so Rüsing. Vor allem werde es sich um die Finanzierung von Gebrauchtwagen handeln. Da zumeist mit der Absatzfinanzierung auch die Einkaufsfinanzierung der Autohäuser Hand in Hand gehe, sei auch dieser Bereich im Blick.

Zehn neue Filialen in 2012
Obwohl Crédit Mutuel der deutschen Tochter in vielen Dingen freie Hand lässt, drängen die Franzosen auf eine Ausweitung des Filialnetzes. Insgesamt zehn neue Filialen will das Institut in diesem Jahr eröffnen, die erste davon in Norderstedt bei Hamburg wurde Anfang März eingeweiht. Weiteres Vorhaben für dieses Jahr ist, die Position als Hausbank für die rund eine Million Girokonto-Kunden auszubauen. Zudem möchte Nick sein Haus wieder zu einem der Innovationsführer der deutschen Bankenbranche machen. Im Blick hat er dabei unter anderem das Thema „mobile Payment“, wo die Targobank in der zweiten Jahreshälfte aktiv werden wolle. „Da kommt etwas aus Frankreich, das es hier in Deutschland noch nicht gibt“, kündigt der Vorstandschef an.

10 Prozent mehr Neugeschäft für 2012 geplant
In das laufende Jahr ist die Targobank gut gestartet, das erste Quartal 2012 sei das zweitstärkste in der Bankgeschichte gewesen. „Das beweist, dass wir auch aktuell auf einem guten Weg sind“, so Nick. Für das Gesamtjahr sagt er weiteres Wachstum voraus, allerdings nicht mehr so stark wie im abgelaufenen Jahr: „Mit 10 Prozent mehr Neugeschäft wäre ich sehr zufrieden“, so der Vorstandschef.

Autorin: Anja Kühner, Bankmagazin

Commerzbank: Kernsegmente profitabel, Eurohypo wird zerschlagen

02.04.2012 – Die Commerzbank hat Ende März ihre Bilanzzahlen für 2011 vorgelegt. Vorstandschef Martin Blessing sprach bei der Vorstellung der Zahlen von einem „zweigeteilten Jahr“: im ersten Halbjahr erfolgreich in Bezug auf das Ergebnis und auch die Erreichung strategischer Meilensteine und im zweiten Halbjahr geprägt durch die anhaltende Staatsschuldenkrise. Abwickeln kann die Bank nun die Eurohypo.

Das Institut hat 2011 ein Konzernergebnis nach IFRS in Höhe von 638 Millionen Euro erzielt. In der Kernbank konnte das Ergebnis vor Steuern auf 4,5 Milliarden Euro gegenüber 2 Milliarden Euro im Jahr 2010 gesteigert werden.

Im ersten Halbjahr 2011 wurde die Integration der ehemaligen Dresdner Bank weitgehend abgeschlossen. Des Weiteren war die Optimierung der Kapitalstruktur im Jahr 2011 von zentraler Bedeutung. Die Commerzbank führte zwischen April und Juni 2011 eine Kapitalerhöhung in zwei Schritten über 11 Milliarden Euro durch. Damit konnten die Stillen Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) in Höhe von 14,3 Milliarden Euro und damit weitgehend zurückgeführt werden. Zudem kaufte die Bank im ersten und vierten Quartal 2011 Hybridinstrumente erfolgreich zurück.

Im zweiten Halbjahr 2011 verschärfte sich die europäische Staatsschuldenkrise deutlich und belastete das Ergebnis. Insbesondere die damit verbundenen Wertkorrekturen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von insgesamt 2,2 Milliarden Euro wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus.

Aufgrund des Jahresfehlbetrags im HGB-Ergebnis der Commerzbank AG kann die Bank für das Jahr 2011 die Stille Einlage des SoFFin und andere Kapitalinstrumente nicht bedienen und auch keine Dividende zahlen. Die monetäre Gesamtvergütung für die Vorstände der Commerzbank beträgt – wie bereits in den Jahren 2008 bis 2010 – 500.000 Euro je Vorstand.

EU-Kommission stimmt Zerschlagugn der Eurohypo zu
Ende März hat die Europäische Kommission der Zerschlagung der Eurohypo zugestimmt, nachdem sie ursprünglich von der Commerzbank verlangt hatte, dass diese den Immobilienfinanzierer bis spätestens 2014 verkauft. Die Commerzbank muss demnach sowohl das Staatsfinanzierungsgeschäft (Public Finance) als auch den größten Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung (Nicht-Kernbereiche Commercial Real Estate) der Eurohypo vollständig abbauen. Lediglich ein deutlich reduzierter Teil der gewerblichen Immobilienfinanzierung in Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich und Polen darf weitergeführt werden.

„Die angepassten Auflagen der EU-Kommission sind anspruchsvoll, aber akzeptabel. Wir werden den eingeschlagenen Weg der Reduktion der Eurohypo-Portfolios konsequent fortsetzen. Ziel ist es, nur einen kleinen, risikoärmeren Bereich des Commercial Real Estate Geschäfts in der Commerzbank weiterzuführen“, erklärte Blessing.

Laut den Auflagen der Europäischen Kommission sollen die Nicht-Kernaktivitäten der Eurohypo (Public Finance und Nicht-Kernbereiche des Commercial Real Estate Geschäfts) organisatorisch klar von den Kernaktivitäten (Kernbereiche des Commercial Real Estate Geschäfts) getrennt werden. Die Nicht-Kernaktivitäten werden künftig in einer neuen konzerninternen Abbaueinheit gemanagt. Das deutlich reduzierte Commercial Real Estate Geschäft in Deutschland, Vereinigtes Königreich, Frankreich und Polen wird Bestandteil des neu formierten Kernbank-Segments „Real Estate and Ship Finance“ (RES) der Commerzbank. Laut EU-Kommission muss zudem die Marke Eurohypo aufgegeben werden. Die Eurohypo wird zunächst unter Anpassung an die veränderten geschäftlichen Rahmenbedingungen fortgeführt. Die neue Firmierung wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Die Entscheidung der EU-Kommission sieht zudem weitere Auflagen vor: Die Commerzbank muss ihre Bilanzsumme ausgenommen die Nicht-Kernaktivitäten bis Ende 2012 auf 600 Milliarden Euro reduzieren und darf diesen Wert bis Ende 2014 nicht überschreiten. Zudem wird das Akquisitionsverbot bis Ende März 2014 verlängert.

Quelle: Commerzbank, Bankmagazin

Social Media bei Privatbanken nicht verbreitet

02.04.2012 – Eine Befragung unter europäischen Finanzexperten und Entscheidern der Investmentbranche durch den Anbieter Capco hat ergeben, dass der aktuelle Diskurs innerhalb der Private-Banking-Community rund um Social Media und Mobile Banking eher als Randnotiz zu bewerten ist.

Nur sechs Prozent sehen es als vordringliche Aufgabe an, Social-Media-Angebote für Kunden zu erarbeiten. 80 Prozent bieten aktuell weder Social Media noch Mobile Banking an und über die Hälfte der Befragten hat keine Pläne, diese Leistungen einzuführen. Dennoch wollen viele Bankmanager die Branding- und Marketingausgaben erhöhen, um das Vertrauen der Kunden in die eigene Marke zu stärken.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass die neuen regulatorischen Vorgaben auf dem Finanzmarkt für 74 Prozent der Befragten in den kommenden zwei Jahren die größte Herausforderung darstellen. Im steigenden Kostendruck für die Institute sehen 62 Prozent eine weitere zentrale Problematik, die es zu bewältigen gilt. Dass diese beiden Hauptprobleme nicht isoliert voneinander betrachtet werden können, liegt dabei auf der Hand: So geben zwischen 40 und 50 Prozent der Befragten Experten an, dass die Konsequenzen von FATCA, aber auch von Basel III massive strukturelle Veränderungen und steigende Kosten nach sich ziehen werden.

Quelle: Capco, Bankmagazin

R+V: Zufriedener Rückblick auf schwieriges Jahr

30.03.2012 – Die R+V Versicherung AG ist mit dem Geschäftsjahr 2011 zufrieden. „Das vergangene Jahr war ein erfreuliches Jahr, trotz vieler Herausforderungen“, erläuterte Dr. Friedrich Caspers, Vorstandsvorsitzender der R+V-Gruppe, das Gesamtergebnis. Die Beitragseinnahmen des Konzerns konnten um zwei Prozent auf 11,3 Milliarden Euro ausgebaut werden. Im Inland stiegen die gebuchten Bruttobeiträge (Erstversicherung/HGB) um 4,1, Prozent auf 10.088 Millionen Euro – erstmalig über die Marke von zehn Milliarden Euro. Das Konzernergebnis lag 2011 bei 285 Millionen Euro vor Steuern und damit 24,2 Prozent unter dem Vorjahr. Der Grund für den Rückgang sei „krisen- und elementarschadenbedingt“, wie Caspers erklärte. Insgesamt habe man die Schwierigkeiten an Kapital- und Finanzmärkten gut kompensieren können.

Im Erstversicherungsgeschäft in Deutschland stieg die Zahl der R+V-Kunden um 97.000 auf 7.731.000 Personen gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Verträge erhöhte sich um 713.000 auf 21.531.000 Stück. Das Leben und Krankengeschäft im Inland wuchs im gebuchten Bruttobeitrag um 1,2 Prozent gegenläufig zum Branchendurchschnitt, der bei minus 3,9 Prozent lag. Die laufenden Neubeiträge stiegen um 12,4 Prozent auf 561 Millionen Euro. Durch die starke Nachfrage nach privaten Rentenversicherungen, hätten die laufenden Bestandsbeiträge um 2,9 Prozent zulegen können.

„Wir haben 2010 ganz bewusst den Verlust von Marktanteilen im Einmalbeitragsgeschäft in Kauf genommen und auf kurzlaufende Anlagegeschäfte verzichtet, das hat sich 2011 stabilisierend ausgewirkt“, sagte Caspers. Die Summe der Einmalbeiträge sank gegenüber 2010 leicht um 0,6 Prozent auf 2.229 Millionen Euro. Kurzfristige Geschäfte stünden laut Caspers auch weiterhin nicht im Fokus des Versicherers.

Einen optimistischen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2012 lieferte Caspers zum Abschluss. Im ersten Quartal habe sich das Erstversicherungsgeschäft in Deutschland über alle Sparten hinweg um 5,1 Prozent erhöht. Der Versicherer werde seinen Wachstumskurs fortsetzen, sei aber auch 2012 abhängig von den Entwicklungen am Kapitalmarkt.

Die komplette Meldung zur Bilanzpressekonferenz der R+V Versicherung lesen Sie unter www.versicherungsmagazin.de
Bildquelle: R+V

Quelle: Alexa Michopoulos, Bankmagazin.de

Postbank: Von der Finanzanlage- zur Consumerbank

28.03.2012 – Ihr Griechenland-Engagement ist der Postbank 2011 sauer aufgestoßen. Stefan Jütte, Vorstandsvorsitzender des Instituts, musste in Frankfurt bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz vor seinem Eintritt in den (Un-)Ruhestand Ende Juni ein Vorsteuerergebnis von 78 Millionen Euro präsentieren – und Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von 632 Millionen Euro. Und so lautet die Strategie der Postbank für die Zukunft, „von der Finanzanlage- zur Consumerbank werden“ – oder zur „Bank für das Wesentliche“, wie es Jütte ausdrückte.

„Das Geschäftsjahr 2011 wäre ein ganz besonderes Jahr gewesen, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre“, eröffnete Jütte. Beim bereinigten Vorsteuerergebnis hat die Postbank nämlich 2011 um 13 Prozent auf 984 Millionen Euro zugelegt. Das versteht sich freilich vor der Abschreibung auf die griechischen Staatsanleihen im Postbank-Portfolio auf 27 Prozent des Nominalwerts. In der Konsequenz will das Haus künftig Eigenanlagen in „deutlich geringeren“ Umfang tätigen als bisher und diese etwa zur Liquiditätssteuerung nutzen. Finanzvorstand Marc Heß bezifferte das Restrisiko aus dem Griechenland-Exposure nach dem Umtausch der alten Anleihen in EFSF-Papiere auf 51 Millionen Euro Buchwert.

Die Belastungen aus dem strukturierten Kreditgeschäft, die 2010 der Postbank noch mit 426 Millionen Euro das Ergebnis verhagelt hatten, fielen 2011 mit 19 Millionen Euro weniger stark ins Gewicht. „Wir sind guter Hoffnung, dass die Belastung aus dem strukturierten Kreditgeschäft der Vergangenheit angehört“, sagte Chief Financial Officer Heß.

Niedrigzinsumfeld als Herausforderung für 2012
Jütte prognostiziert, dass die Postbank in den kommenden Jahren „wieder nennenswerte Ergebnisse“ präsentieren kann unter der Voraussetzung, dass nicht weitere europäische Staaten straucheln. 2012 werde das Niedrigzinsumfeld eine Herausforderung für das Institut sein.

Lobend erwähnten Jütte und Vertriebsvorstand Frank Strauß, der im Juli den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen wird, das Zusammenspiel innerhalb der Deutschen-Bank-Gruppe. „Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank läuft in weiten Teilen total harmonisch“, erklärte Jütte. Besonders hervor hob das Duo die Bekenntnis der Deutschen Bank zur technischen Plattform der Postbank, die als Basis für eine gemeinsame Weiterentwicklung dienen soll.

„Wir bilden in der Deutschen-Bank-Gruppe das Zentrum des Consumer Bankings“, betonte Strauß. Da ist es wohl nicht mehr als folgerichtig, dass die Kunden der ebenfalls zur Gruppe gehörenden norisbank, deren Filialen „über die Zeit“ geschlossen werden sollen, das Angebot erhalten, mit ihren Produkten zur Postbank zu wechseln und sich in einer ihrer Filialen betreuen zu lassen. Alternativ können die Kunden bei der norisbank als Direktbank verbleiben.

Der Personalabbau geht weiter
Auch 400 Filialmitarbeiter der norisbank erhalten das Angebot, zur Postbank zu wechseln. Allerdings gehe der Personalabbau weiter, sozialverträglich, wie Jütte betonte. Bislang seien noch keine Bereiche definiert oder adressiert, in denen gekürzt wird, wenn auch der Vertrieb nicht betroffen sein soll.

Beibehalten will die Postbank die Kooperation mit der Post. Eine Millionen Kunden besuchen die Filialen des Kreditinstituts pro Tag, erwähnte Strauß. Außerdem hat der Finanzdienstleister 2011 die Fünf-Millionen-Marke bei den Girokonten geknackt.

Quelle: Stefanie Kraus, Bankmagazin

Neuer Chef

Gleich fünf verschiedene Organisationen sind in der Weltbank zusammengefasst: Die International Bank for Reconstruction and Development, das International Centre for Settlement of Investment Disputes, die International Development Association, die International Finance Corporation und die Multilateral Investment Guarantee Agency.

Ursprünglich im Jahr 1945 gegründet, um den Staaten beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen, sorgte die Weltbank mit Sitz in Washington nun dafür, finanziell angeschlagene Mitglieder und vor allem Entwicklungsländer zu unterstützen. Noch bis zum Juni 2012 steht der amerikanische Politiker Robert Zoellick an der Spitze.

Um seine Nachfolge ist ein Ringen mehrerer Kandidaten entbrannt. Beste Chancen hat der in Korea geborene US-Bürger und Medizinexperte Jim Yong Kim, denn bislang wurde der Posten stets an Amerikaner vergeben. Doch auch die nigerianische Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala und José Ocampo, ehemals Finanzminister Kolumbiens, bewerben sich.

Diese beiden Kandidaten können mit einer breiten Unterstützung aus dem Lager der Schwellenländer rechnen, deren Einfluss auch in der Weltbank weiter wächst. Wegen des niedrigen Stimmenanteils müssten sich aber auch europäische Länder oder Japan auf diese Seite schlagen. Mit einer Entscheidung wird für den 21. April gerechnet.

Schüler suchen Ausbildungsplatz immer häufiger in sozialen Netzwerken

27.03.2012 – Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz entdecken die Jugendlichen die sozialen Netzwerke: 82 Prozent aller Schüler befürworten es, dass Unternehmen mit eigenen Karriereseiten in sozialen Netzwerken vertreten sind. Zu diesem Ergebnis kommt die „Social-Media-Studie“ der Kommunikationsagentur Kienbaum Communications.

Rund 1.200 Schüler unterschiedlicher Schultypen zwischen 14 und 20 Jahren wurden gefragt, ob und wie sie die sozialen Netzwerke zur Ausbildungsplatzsuche nutzen. „Die Umfrage zeigt, dass Social-Media-Plattformen zu einem ernstzunehmenden Faktor werden, wenn es darum geht, als Arbeitgeber mit Schülern zu kommunizieren und sie über die Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen zu informieren“, sagt Iris Kürfgen, Seniorberaterin bei Kienbaum Communications.

Schnelle und direkte Ansprache – ein Vorteil
Bereits 60 Prozent der Schüler haben eine Karriere-Page eines Unternehmens in einem sozialen Netzwerk besucht und zwei Drittel der Studienteilnehmer empfinden diese bei der Ausbildungsplatzsuche als nützlich und hilfreich. Dabei schätzen die Teenager besonders die direkte Ansprache und die Schnelligkeit des Mediums: So versprechen sich 73 Prozent der Nutzer eine schnelle Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen. 69 Prozent sehen den Vorteil in den direkten Informationen, die sie über die Karriere-Pages in sozialen Netzwerken erhalten.

Trotz der wachsenden Beliebtheit von Social Media nutzen die deutschen Schüler hauptsächlich klassische Online-Kommunikationskanäle zur Information über potenzielle Berufsfelder und Arbeitgeber: Von den fast 90 Prozent der Jugendlichen, die sich im Internet über einen Ausbildungsplatz oder ein Duales Studium informieren, nutzen 80 Prozent Suchmaschinen, 55 Prozent informieren sich direkt auf der Website des Unternehmens und 44 Prozent suchen in Jobbörsen nach geeigneten Stellenangeboten. Als zweitwichtigste Informationsquelle nach dem Internet nennen die befragten Schüler Freunde gefolgt von der Familie auf Platz drei. Auch Berufsmessen und das Berufsinformationszentrum werden von mehr als der Hälfte der Jugendlichen als Hilfestellung genutzt, wenn sie sich für eine Ausbildung entscheiden.

„Jedoch deutet die verstärkte Akzeptanz und das zunehmende Interesse der Schüler an einer Jobsuche über soziale Netzwerke darauf hin, dass sich im kommenden Jahr neben den klassischen Online-Kommunikationskanälen Social Media zunehmend als Informationsquelle für die Jobsuche etablieren werden. Auch die wachsende Anzahl an Karriere-Pages von Unternehmen in sozialen Netzwerken oder deren Recruiting-Aktivitäten im Micro-Blogging-System Twitter deuten darauf hin, dass immer mehr Unternehmen Social Media nicht mehr als bloßen Hype, sondern als ernstzunehmendes Kommunikationsinstrument wahrnehmen“, sagt Iris Kürfgen.

Authentizität der Informationen spielt wichtige Rolle
Die Jugendlichen nutzen die unterschiedlichsten Kanäle, um sich zu informieren, und hinterfragen dabei die gebotenen Informationen. So zeigt die Studie, dass 53 Prozent der Schüler Erfahrungsberichte anderer Auszubildender im Internet lesen. „Dieses Ergebnis spiegelt den Wunsch der Zielgruppe wider, authentische und unabhängige Informationen zu erhalten, auf deren Basis sie die Entscheidung für einen Beruf oder einen Arbeitgeber treffen können“, so Kürfgen. Rund ein Drittel der Studienteilnehmer liest dazu Erfahrungsberichte Auszubildender in Chats, Blogs und Foren, 13 Prozent besuchen zu diesem Zweck soziale Netzwerke. Gleichzeitig zeigt die Studie jedoch, dass nur sieben Prozent der Befragten selbst eigene Erfahrungsberichte ins Internet stellen. Die Zahl der passiven Leser überwiegt hier momentan noch deutlich.

Effektive Rekrutierung nur mit zielgruppengerechter Ansprache
Insgesamt sind die sozialen Netzwerke beim Auszubildenden-Marketing auf dem Vormarsch, die Schüler setzen jedoch nach wie vor auch auf bewährte Informationskanäle: 57 Prozent der Jugendlichen würden Informationen zur Ausbildung am liebsten per E-Mail erhalten. Die Social Media liegen in diesem Ranking mit 33 Prozent nur auf Platz vier. „Die Studie zeigt vor allem, dass Unternehmen die Schüler zielgruppengerecht ansprechen müssen, um sie erfolgreich für sich zu gewinnen“, sagt Iris Kürfgen und ergänzt: „Der richtige Mix aus Informationskanälen und eine genaue Kenntnis der Zielgruppe sind dabei unabdingbar.“

Dass sich die Unternehmen bislang nicht immer an den Wünschen der Schüler orientieren, hat die Kienbaum-Studie ebenfalls aufgedeckt: So würde sich mit 69 Prozent die Mehrheit der befragten Jugendlichen gerne postalisch auf eine Ausbildungsstelle bewerben – eine Bewerbungsart, die Unternehmen zumeist in ihren Stellenanzeigen ausdrücklich ablehnen.

Quelle: Kienbaum Communications, Bankfachklasse

De-Mail: Targobank startet neuen Kommunikationskanal

26.03.2012 – Seit der diesjährigen CeBIT können die ersten rechtsverbindlichen De-Mails versandt werden. Dieser sichere elektronische Nachrichtendienst ermöglicht das vertrauliche und nachweisbare Versenden von Dokumenten und Nachrichten über das Internet. Die Targobank ist nach eigenen Angaben die erste Bank, die ihren Kunden eine Kommunikation via De-Mail ermöglicht. BANKMAGAZIN sprach mit Simon Blume, Projektleiter De-Mail bei der Targobank.

BM: Weshalb engagiert sich die Targobank für De-Mail?
Blume: Wir wollen lieber die eigene Zukunft mitgestalten als zögerlich abzuwarten. Vor allem möchten wir mit De-Mail herausfinden, wie sich die Interaktion der Bank mit ihren Kunden künftig verändern wird. Deshalb haben wir auch beim De-Mail-Pilotprojekt im Raum Friedrichshafen 2009/2010 mitgemacht. Dabei haben wir gesehen, dass diese Kommunikationsart zu uns und unseren Kunden passt.

BM: Das klingt ja gut – aber mal ehrlich: Geht es nicht vor allem ums Sparen durch den Wegfall von Portokosten?
Blume: Es geht uns in erster Linie darum, unseren Kunden und Interessenten einen weiteren Kommunikationsweg mit uns zu ermöglichen, neben Filiale, Telefon-Banking und Homebanking. Natürlich ist eine Einsparung von Portokosten ein willkommener Nebeneffekt. Aber in erster Linie muss dem Kunden ein aktiver Service über diesen Kanal angeboten werden. Schon heute erreichen uns diese Anliegen unserer Kunden per E-Mail, die wir aus Sicherheitsgründen aber so nicht hilfreich bearbeiten können. De-Mail schließt diese Lücke.

BM: Was nützt dem Kunden eine De-Mail?
Blume: Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ein Kunde ist umgezogen und möchte uns seine neue Adresse mitteilen. Bisher schreibt er den Brief meist auf dem Computer, druckt ihn aus, steckt ihn in den Umschlag, hat grade keine passende Briefmarke da, geht zur Post und klebt dann die Briefmarke drauf, bevor er den Brief in den Kasten einwirft. Künftig kann er das alles am Samstagabend im eigenen Wohnzimmer erledigen: Er schreibt uns eine E-Mail und schickt sie uns als De-Mail rechtsverbindlich zu. Diese Kommunikationsform ist zwar kein Allheilmittel. Aber sie bringt dem Kunden eine echte Ersparnis an Zeit und Aufwand – mit der Möglichkeit, Verbindlichkeit und Sicherheit ähnlich der Briefwelt zu erreichen.

BM: In welchen geschäftlichen Situationen bietet die Targobank De-Mail?
Blume: Grundsätzlich können Kunden uns per De-Mail alles mitteilen. Der Vorteil ist, dass wir für Bestandskunden nun rechtsverbindliche elektronische Kommunikation anbieten. Ab sofort können sie all das per De-Mail machen, wo bisher ein Papierbrief mit Unterschrift erforderlich ist. Dazu gehört neben der Adressänderung beispielsweise auch eine Änderung des Kreditkartenlimits ebenso wie das Anfordern verloren gegangener Kontoauszüge. 85 Prozent der Briefwelt-Prozesse sind auf De-Mail anwendbar. Und genau so haben wir es auch gemacht und die De-Mail-Infrastruktur an die Struktur zur Briefbearbeitung angedockt.

BM: Wann können Ihre Kunden oder potenziellen Kunden zum ersten Mal De-Mail für die Kommunikation mit der Targobank verwenden?
Blume: Wir sind die erste Bank, die De-Mail flächendeckend im Endkundengeschäft anbietet. Seit der CeBIT läuft eine Art Schnupperphase, unser De-Mail-Konto wurde im März aktiviert. Aber im ersten Schritt möchten wir diese Schnupperphase nutzen, diesen neuen Kommunikationsweg erfahrbar zu machen. Die De-Mail-Diensteanbieter propagieren De-Mail zwar schon, doch für Privatkunden ist ein Versand dieser sicheren Mails noch bei fast keinem Provider möglich. Im September werden mit der Telekom und United Internet mit seinen E-Mail-Diensten web.de und GMX die zwei größten Provider De-Mail ermöglichen – und ab dann rechnen wir mit kontinuierlich steigenden Nutzerzahlen.

Mehr zum Thema De-Mail sowie zum PostIdent-Verfahren lesen Sie in der Aprilausgabe von BANKMAGAZIN. Hier können Sie ein kostenloses Probeabo anfordern.

Quelle: Anja Kühner, Bankmagazin