Vor fünf Jahren wurde in Deutschland die Rente mit 67 beschlossen. Diese Regelung tritt für Arbeitnehmer in den kommenden Jahren schrittweise in Kraft und ist der veränderten Bevölkerungsstruktur geschuldet. Da die Menschen hierzulande im Durchschnitt älter werden als noch vor ein paar Jahren und nur wenig Nachwuchs nachrückt, ist das Rentensystem zunehmend unterfinanziert – eine Entwicklung, die sich voraussichtlich weiter verstärken wird.

Die Zahlung von Altersgeld erst ab 67 hat viele Kritiker. Denn viele Arbeitnehmer, zum Beispiel in körperlich anstrengenden Berufen, erreichen bereits das alte Rentenalter von 65 Jahren oft nicht mehr in einem Angestelltenverhältnis, bemängeln Sozialpolitiker und Gewerkschaften. Die Erhöhung des Eintrittsalters sei daher eine verkappte Rentenkürzung, da ein früheres Ausscheiden aus dem Beruf die Rente deutlich schmälert.

Nun hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung noch eins draufgesetzt. In seinem neuesten Gutachten empfiehlt diese Expertengruppe, bis zum Jahr 2060 das Renteneintrittsalter sogar auf 69 Jahre zu erhöhen. Anders seien die Staatsschulden infolge der demographischen Entwicklung nicht in den Griff zu bekommen. Rechnerisch ist das alles nachvollziehbar, doch für eine gelungene praktikable Umsetzung braucht es gewiss intelligentere Modelle als eine simple Erhöhung des Rentenalters.

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