Die Erwartungen waren hoch, doch das Resultat ernüchternd. Beim Stresstest für die europäischen Banken fielen acht von 90 untersuchten Finanzinstituten durch. Unter den Banken, die einer Rezession und einem starken Einbruch am Aktienmarkt nicht lange standhalten würden, befanden sich zwei griechische und fünf spanische Geldhäuser, darunter vier Sparkassen.

In Deutschland wäre die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) durchgefallen. Doch diese hatte sich nach ihrer Kritik an den Kriterien der europäischen Bankenaufsicht kurz vor Veröffentlichung der Ergebnisse selbst aus dem Test zurückgezogen. Nur relativ knapp bestanden haben die HSH Nordbank und die Norddeutsche Landesbank mit einer Stressquote von knapp über den geforderten fünf Prozent.

Doch der Test steht in der Kritik, denn er gilt als nicht ausgereift. So wurde die Möglichkeit eines Ausfalls der griechischen Staatsanleihen genauso wenig berücksichtigt wie andere derzeit denkbare Szenarien. Auch sind die strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Banken groß, so sind die stillen Einlagen der deutschen Landesbanken woanders nahezu unbekannt.

Dementsprechend fällt es schwer, die Banken miteinander zu vergleichen. Und was dann bei einer wirklichen erneuten Finanzkrise mit den einzelnen Instituten passieren könnte, lässt sich kaum realistisch vorhersagen. Der nunmehr zweite Stresstest konnte hier lediglich einige Tendenzen aufzeigen, ansonsten taugt er leider nur zum Medienspektakel.

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