Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die Ratingagentur Standard & Poor’s kam nicht überraschend. Zu lange ist das hochverschuldete Land bereits in den Negativschlagzeilen. Ausschlaggebend mag nun aber die Chaos-Politik des umstrittenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gewesen sein, der durch seinen unberechenbaren Schlingerkurs jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hat.
Zwar ist die finanzielle Lage Griechenlands im Vergleich zu Italien noch bedenklicher, doch man kann der dortigen Regierung zumindest nicht mehr vorwerfen, nicht genügend sparen zu wollen. Die Anstrengungen sind sogar so hoch, dass dadurch kontraproduktiv jegliches Wachstum abgewürgt werden könnte. Andere Verschuldungskrisenländer wie Irland und Portugal weisen dagegen bereits erste Erfolge auf.
Nicht so aber Italien. Warum jemand wie Berlusconi sich dort noch immer an der Macht halten kann, ist kaum noch nachvollziehbar. Zwar war das Land schon immer relativ stark verschuldet, doch die Steuer-, Bestechungs- und Sexskandale um den Regierungschef führen dazu, dass sich das immerhin zu den sieben führenden Wirtschaftsnationen weltweit gehörende Italien immer mehr zur Lachnummer Europas entwickelt.