Jahrelang stand das Emirat Dubai für den Boom der Weltwirtschaft. Spektakulär anmutende Hochhäuser und künstlich angelegte Inseln in Palmenform waren die Wahrzeichen für diesen Aufschwung. Selbst die Finanzkrise hinterließ in diesem Bild zunächst nur ein paar kleine Dellen. Aufkommendes Krisengerede wurde von der Regierung meist schnell abgewiegelt.

Im Vergleich zu der Situation in manch anderen Staaten ging es den Ölscheichs tatsächlich noch lange relativ gut, doch der Immobilienboom begann schon in den vergangenen Monaten deutlich sichtbar zu bröckeln. Nun sollen die meisten spektakulären Bauprojekte gestoppt sein. Viele Unternehmen in Dubai klagen über teils massive Finanzprobleme, darunter auch das staatseigene Firmenkonstrukt Dubai World – der Erbauer der berühmten Palmeninseln.

Dubai mit nur etwas mehr als einer Millionen Einwohnern droht nun sogar zu einer Gefahr für die sich gerade wieder erholende Weltwirtschaft zu werden. Von einer möglichen Rückkehr der Finanzkrise ist bereits die Rede. Auch die Börsen reagierten auf die jüngsten Negativnachrichten zunächst pessimistisch, weltweit gingen die Kurse deutlich zurück. Vor allem die Werte von Banken verloren überdurchschnittlich. Aber auch Unternehmen, die geschäftlich stark mit Dubai verbunden sind – darunter einige deutsche Automobilhersteller.

Die Regierung in Dubai zeigt sich dagegen weiter optimistisch und erwartet für das kommende Jahr bereits wieder Wachstum. Doch mit der Bitte um Zahlungsaufschub hat das Emirat an den internationalen Finanzmärkten eine große Unruhe ausgelöst. Nur schwer wird sich diese Situation stabilisieren können, die Gefahr eines Dominoeffekts im arabischen Raum ist nicht auszuschließen.

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