Bestechung gibt es seit Hunderten von Jahren. Egal ob in der Politik, in der Wirtschaft oder sogar in der Justiz. Doch der Widerstand gegen diese moralisch bedenklichen Handlungen gleicht einem Kampf gegen Windmühlen. Die Organisation Transparency International gibt ihn jedoch nicht auf. Einmal jährlich veröffentlichen die Korruptionsbekämpfer einen Index, der den Grad der im öffentlichen Sektor wahrgenommenen Korruption misst.

Insgesamt wurden 178 Länder untersucht. Dänemark, Neuseeland und Singapur sind die Nationen, die laut Studie am wenigsten korrupt sind. Am schlimmsten ist die Situation dagegen in Somalia, knapp gefolgt von Afghanistan und Myanmar. Verschlechtert hat sich die Lage unter anderem in den USA, in Italien und in Griechenland. In Deutschland hat sich die Situation kaum verändert, das Land liegt in der Wertung auf dem 15. Rang.

Transparency International stellt jedoch positive Entwicklungen fest: „Die Zahl der polizeilichen Ermittlungsverfahren ist dank einer größeren Anzeigebereitschaft gestiegen. Sowohl in der öffentlichen Verwaltung wie in der Privatwirtschaft wurden mehr Präventionsmaßnahmen ergriffen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Kritisiert wird jedoch, dass Deutschland die UN-Konvention gegen Korruption noch immer nicht unterzeichnet hat. Mittlerweile wurde diese von über 140 Staaten ratifiziert.

Hinderungsgrund ist offenbar die unzureichende Regelung der Abgeordnetenbestechung. So bleibt das Parteiensponsoring in Deutschland undurchsichtig. Nur das manchmal obskure Ergebnis politischer Entscheidungen lässt Vermutungen über geflossene Gelder zu. Die Korruptionsbekämpfer fordern deshalb die gleichen Veröffentlichungspflichten für Sponsoring wie für Parteispenden, die Begrenzung auf 50.000 Euro pro Jahr pro Konzern, Verband oder Einzelperson sowie die Beschränkung der steuerlichen Absetzbarkeit.

Teilen

Verwandte Artikel: