Die ehemalige Industriestadt Pittsburgh an der US-Ostküste hat sich zu einem Hightech-Standort gemausert. Früher Stahlmetropole, dominieren heute vor allem Unternehmen aus den Bereichen Biotech und Gesundheit. Ein spannender Ort also, der für Strukturwandel und Veränderung steht. Wie geschaffen für das Treffen der selbst ernannten 20 wichtigsten Staaten der Welt.

Dass sich auch das globale Wirtschaftssystem wandeln muss, ist spätestens seit der Finanzkrise allen Beteiligten klar. Die hohen Erwartungen an die Staats- und Regierungschefs wurden im Vorfeld aber auch durch die leidige Erfahrung vergangener Treffen getrübt, bei denen meistens nur wenig herausgekommen ist. Nun ist der Handlungsbedarf jedoch so groß, dass konkrete Resultate nicht erneut ausbleiben durften.

Das wichtigste Ergebnis: Die G20-Länder sehen sich als neue Weltregierung, die künftig gemeinsam den globalen Kurs für alle wichtigen Wirtschaftsfragen abstecken möchte. Zunächst einmal bedeutet das wohl den Abschied der bisher dominierenden G7- und G8-Gruppen. Endlich dürfen nun auch die immer noch als Schwellenländer bezeichneten Wachstumsriesen China und Indien mitbestimmen. Das ist sicherlich ein Fortschritt.

Hinzu kommen die Aufräumarbeiten nach der Krise: Schärfere Regeln für die Finanzmärkte, mehr Transparenz für alle Marktteilnehmer und ein höheres Eigenkapital der Banken lauten die Forderungen. Starkes und stetiges Wachstum soll dabei weiterhin das gemeinsame Ziel sein. Immerhin ist der deutliche Einbruch der Volkswirtschaften mittlerweile gestoppt, viele Länder melden ein Ende der Rezession, auch die Börsenkurse befinden sich im Aufwind.

Vielleicht nur eine trügerische Ruhe, doch für das Gipfeltreffen in Pittsburgh sicher ein ideales Umfeld. Gastgeber Barack Obama zeigte sich zufrieden. Die Weltwirtschaft sei dank der Konjunkturprogramme der G20-Staaten vor dem Abgrund gerettet, stellte der US-Präsident fest. Mahnte aber auch, künftig besser aufzupassen, dass sich Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Entscheidend ist dabei jedoch das Verhalten der einzelnen Staaten – denn Gesetze machen kann die neue Weltregierung nicht.

Teilen

Verwandte Artikel: