27.08.2012 – Bankenregulierung ja, aber bitte angemessen und zielgerichtet. So lässt sich das Ergebnis einer Befragung der bayerischen Bevölkerung zusammenfassen, die der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) in Auftrag gegeben hat.* 67 Prozent der Bayern sind der Ansicht, eine pauschale Regulierung aller Banken trifft eher die Falschen.

Dazu Stephan Götzl, Präsident des GVB: „Die Bürgerinnen und Bürger haben längst verstanden, dass Bank nicht gleich Bank ist.“ Ihnen sei klar, dass Geschäftsmodelle vom Gesetzgeber unterschiedlich behandelt werden müssen. Er wünsche sich deshalb, dass auch in Berlin und Brüssel endlich begriffen wird: „Bankenregulierung muss sich an der Ausrichtung des Geschäftsmodells sowie der Größe der Bank und am Risikogehalt ihrer Tätigkeit orientieren.“

Götzl zielt dabei vor allem auf die Arbeiten der EU-Kommission zur Ausgestaltung einer europäischen Bankenaufsicht und den laufenden Verhandlungsprozess zu Basel III ab. „Mich treibt hier die Sorge um, dass jetzt Richtungsentscheidungen getroffen werden, die zum Nachteil der Regionalbanken und damit der mittelständischen Wirtschaft in Deutschland sein werden.“

Insbesondere mit Blick auf Basel III erwartet der Präsident der bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken eine Verteuerung der Unternehmensfinanzierung. Weitergehend ist sogar noch die Sorge, die 50 Prozent der befragten Bayern haben. Denn sie vermuten, eine pauschale Regulierung aller Banken gefährdet die Versorgung der ländlichen Räume mit Finanzdienstleistungen durch regionale Institute.

*Befragt wurde die in Bayern lebende Bevölkerung ab 18 Jahren. Es wurden 1.003 Personen ausgewählt und telefonisch befragt. Die Umfrage wurde von GMS Dr. Jung GmbH Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung im Zeitraum vom 30.7. bis 2.8.2012 durchgeführt.

Autor(en): Bankmagazin

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