Viele Fußballfans befinden sich derzeit in Hochstimmung. Die Bundesliga steuert, getragen von einem Zuschauerboom, auf ein spannendes Saisonfinale zu und zwei deutsche Mannschaften stehen im Halbfinale des Europapokals – das gab es schon lange nicht mehr. Doch damit nicht genug, denn ab dem 11. Juni findet vier Wochen lang die Weltmeisterschaft in Südafrika statt.
Auch wirtschaftlich geht es den meisten deutschen Spitzenvereinen im Gegensatz zu vielen Kontrahenten in Europa gut. Nun wurde zudem der volkswirtschaftliche Nutzen des beliebten Sports ermittelt. Die renommierte Unternehmensberatung McKinsey hat ihre Rechenmaschinen angeworfen, um als Ergebnis einer Studie genaue Zahlen präsentieren zu können.
Und siehe da, die Wertschöpfung im deutschen Fußball beträgt 5,1 Milliarden Euro pro Jahr. Zum Vergleich: das entspricht ungefähr dem Betrag, den der gesamte Versandhandel in diesem Lande erzielt. Auch der Fiskus profitiert mit Steuereinnahmen von 1,5 Milliarden Euro vom Kampf um das berühmte runde Leder.
Insgesamt hängen laut Untersuchung 70.000 Vollzeitarbeitsplätze vom Fußball ab. Damit können in Deutschland nur wenige Großkonzerne mithalten. Das Durchschnittseinkommen der durch den Sport geschaffenen Arbeitsplätze – zum Beispiel in der Gastronomie oder in der Textilbranche – beträgt jedoch lediglich 25.000 Euro im Jahr. Ein Betrag, über den viele Profis hierzulande nur schmunzeln: So viel bekommen sie jede Woche.
von bunter hund
15 Apr 2010 um 10:53
die vereine werden sich freuen. 1,5 milliarden steuern, da darf jetzt keiner mehr fordern dass sie auch noch die vielen polizeieinsätze beim fussball bezahlen sollen…
von Blogschreiber
15 Apr 2010 um 12:37
Ein interessanter Aspekt. Besonders dadurch, dass mittlerweile bekannt wurde, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Studie mitfinanziert und inhaltlich unterstützt haben soll.
von Broker
15 Apr 2010 um 23:52
Verstehe ich das richtig? Wer genug Umsatz für die Staatskasse generiert hat Anspruch auf kostenfreie, staatliche Serviceleistungen (Polizei)? Da fällt mir die Bundesmarine ein, die internationals Handelslinie von Piraten frei hält. Soweit ich weiss werden keine Kosten von den Reedern dafür gefordert. Die Differenzierung von individuellen Interessen, allgemeinen Interessen, Grundrechtsabsicherung und der öffentlichen Sicherheit liegt anscheinend im Auge des Betrachters…
von Blogschreiber
16 Apr 2010 um 11:02
Bei den Reedern kommt hinzu, dass sie durch die Tonnagesteuer-Regelung kaum Steuern zahlen müssen: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,386370,00.html