19.06.2012 – Callataÿ & Wouters, ein Unternehmen der französischen Sopra Group und ein globaler Anbieter von Softwarelösungen für Banken, diskutierte kürzlich mit zahlreichen Branchenvertretern in Frankfurt die jüngsten IT-Trends und technologischen Innovationen für das „Bankgeschäft der Zukunft“.
Im vergangenen Jahr wurde die Kernbankenlösung Thaler bei MoneYou Deutschland eingeführt. Ende Mai 2011 ist MoneYou, eine Marke der ABN AMRO Bank, in Deutschland live gegangen und bietet nun einfache Sparprodukte an. In dem Vortrag „MoneYou und Thaler – eine erfolgreiche Symbiose“ gab Liesbeth Rigter, Geschäftsleiterin von MoneYou Deutschland, einen Einblick in die Entwicklung der ersten aktiven Thaler-Anwendung in Deutschland. In einem weiteren Gastvortrag bot Jost Hoppermann, Vice President und Principal Analyst bei der unabhängigen Forschungsfirma Forrester Research, Inc., einen Überblick über die aktuellen technologischen Herausforderungen, denen sich Finanzinstitute stellen müssen.
Schwachstellen in der Banken-IT ergeben sich vor allem durch das große und unüberschaubare Volumen an strukturierten sowie unstrukturierten Informationen, belegen Forrester-Studien. Dabei gleiche die IT-Architektur oftmals einem barocken Schloss; Systeme seien meist sehr alt und wurden über die Jahre hinweg verändert, ohne dass diese Veränderungen notwendigerweise dokumentiert wurden. Es sei besonders wichtig, die Qualität der Daten zu prüfen, die letztendlich als Grundlage für Geschäftsentscheidungen dienen. Die fragmentierte Wertschöpfungskette der Daten müsse transparenter und effizienter werden.
Auch in Hinblick auf die fortschreitende Globalisierung von Finanzinstituten sei es wichtig, Prozesse zu simplifizieren. Für die Zukunft erwartet Forrester Research ein „Zeitalter des Kunden“. Banken werden sich den Studien von Forrester zufolge künftig auf „neue“ und entscheidende Kernkompetenzen besinnen müssen, darunter das Pflegen einer persönlicheren Beziehung zum Kunden, Risikomanagement, multinationale Compliance, Produktstrategie und -design sowie komplett automatisierte und vor allem schnellere Geschäftsprozesse.
Wie ein schlankeres Geschäftsmodell mit einfachen und transparenten Produkten aussehen kann, erläuterte Liesbeth Rigter anhand des Online-Angebots von MoneYou. Bei ihren Sparprodukten setzt die Marke der niederländischen ABN AMRO Bank auf einfache und transparente Angebote von Tagesgeld und Festgeld. Bereits 2008 hatte sich der Online-Anbieter in den Niederlanden für die Kernbankenlösung Thaler entschieden. Beim Markteintritt in Deutschland habe man das niederländische Modell kopiert, mit Ausnahme von deutschlandspezifischen regulatorischen Anforderungen, welche in die deutsche Plattform von Thaler integriert wurden. Zielgruppe sind alle Internetnutzer, die ihre Bankgeschäfte gern selbst in die Hand nehmen und eine Bank möchten, die 24 Stunden am Tag für sie da ist. Es gehe um „weniger Drumherum“ und einen guten Kundenservice, erklärte Rigter. Die Symbiose von MoneYou und Thaler beruhe auf einem einfachen und kostengünstigen Modell, das an den Kunden weitergegeben werden könne.
Im abschließenden Vortrag beleuchtete Sven Herrmann, Callataÿ & Wouters Country Manager Deutschland, die Zukunft des Bankings aus technischer Sicht. Für den Erfolg seien vor allem vier Kernfaktoren maßgeblich: Agilität, Anwendererlebnis, Time to Market und Kosteneffizienz. „Durch das Verwenden von Standardprozessen haben man mit dem neuen System innerhalb von fünf Monaten eine Bank neu aufgestellt.“ Erklärter Grundsatz des belgischen Softwarespezialisten ist die 100-prozentige Verpflichtung zur erfolgreichen Fertigstellung von Projekten.
Autor(en): Bankmagazin
Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de