„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Mit dieser Aussage soll der russische Politiker Michail Gorbatschow, zumindest sinngemäß, im Oktober 1989 den damaligen DDR-Staatschef Erich Honecker kritisiert haben – kurz darauf musste Honecker abdanken und noch im November desselben Jahres fiel die Mauer. Die DDR gibt es nicht mehr, doch der Satz wurde zu einem geflügelten Wort.

Und bisweilen passt er auch zur Börse. Und zwar besonders, wenn es um Börsengänge in Deutschland geht. Denn wenn in anderen Ländern Unternehmen zuhauf ihr „Initial Public Offering“ (IPO) durchziehen, wird hierzulande trotz stabiler Börsenlage oft lange gezögert. Meist zu lange, denn das Fenster für Börsengänge schließt sich in turbulenten Zeiten wie momentan sehr schnell wieder.

Viele Monate hatten die deutschen Unternehmen nun Zeit, den geplanten Gang aufs Parkett zu wagen. Im Herbst sollte es soweit sein: Bekannte Namen wie Osram, Evonik oder Hapag-Lloyd standen bereits in den Startlöchern. Doch nach den jüngsten Kursrutschen werden diese Pläne nun wieder einmal gestoppt – bis zur nächsten Chance, wann auch immer sich diese bietet.

Teilen

Verwandte Artikel: