Die Liste gescheiterter Fusionen in der Wirtschaftswelt ist lang. Prominentestes Beispiel ist sicherlich die so genannte „Welt AG“ zwischen dem deutschen Automobilhersteller Daimler und dem US-Unternehmen Chrysler – das als „Hochzeit im Himmel“ groß angekündigte Zusammengehen der beiden Konzerne hielt nur neun Jahre und war von Krisen geprägt.

Nun wurde in dieser Woche erneut eine gigantische Fusion angekündigt. Die Deutsche Börse und die New York Stock Exchange möchten ihr Geschäft zusammenlegen. Doch die Bedenken sind groß, sollte doch als eine Lehre aus der Wirtschaftskrise versucht werden, keine neuen Finanzriesen mehr aufzubauen. Denn ungeachtet der noch unklaren Details würde hier die größte Börsenorganisation weltweit entstehen.

Zwar soll die kürzlich von Frankfurt am Main nach Eschborn umgesiedelte Deutsche Börse eine Mehrheit am neuen Unternehmen halten, Gewerkschafter fürchten jedoch einen massiven Arbeitsplatzabbau. Kaum zu bewältigen scheint darüber hinaus die komplexe Struktur beim Zusammengehen der Konzerne, die diversen staatlichen Regeln und Gesetzen unterliegen. Eine Megafusion, die selbst für Experten kaum zu überblicken ist – doch der Spruch „Weniger ist mehr“ scheint in der Branche noch immer nicht zu zählen.

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