In jedem größeren Supermarkt findet der Kunde hierzulande wahrscheinlich um die hundert verschiedene Sorten Käse oder Joghurt. Eine Vielfalt, die zwar nicht notwendig ist, aber von vielen Verbrauchern als angenehm empfunden wird. Bei technischen Produkten ist die Auswahl oft genauso groß, doch hier fühlen sich die meisten Kunden überfordert und wären auch mit weniger Wahlmöglichkeiten zufrieden.
Diese angebotene Vielfalt hat jedoch jenseits des meist fehlenden technischen Überblicks weitere Negativfolgen: Hat man sich zum Beispiel für ein bestimmtes Handy entschieden, dann wird auch ein entsprechendes Ladekabel dafür benötigt. So entstehen weitere Kosten, denn das vom alten Gerät passt garantiert nicht zu dem Neuerwerb und ist damit nur noch Elektroschrott. 50.000 Tonnen Müll kommen dadurch jedes Jahr zusammen, von dem nur etwa ein Drittel die Recyclinghöfe erreicht.
Ein Zustand, der nun auf Druck der EU-Kommission geändert wird. Netzteilreform nennt sich die neue Regelung, an der sich 14 Hersteller von Mobilfunkgeräten per Selbstverpflichtung beteiligt haben, darunter namhafte Branchengrößen wie Apple, Nokia und Motorola. Gewiss ein Schritt in die richtige Richtung, der Vorbild für viele andere Produktgruppen wie zum Beispiel Notebooks oder Digitalkameras sein sollte.