Seit 1927 wählt das Nachrichtenmagazin „Time“ regelmäßig zum Jahresende die „Person des Jahres“. Vor zwölf Monaten war dies der US-Notenbankpräsident Ben Bernanke, zuvor wurden der amerikanische Präsident Barack Obama und das politische Oberhaupt Russlands, Wladimir Putin, gekürt. In diesem Jahr kommt eigentlich nur einer für die Auswahl in Frage, eine Person, die seit Monaten mit zunehmender Tendenz weltweit Schlagzeilen macht: Julian Assange.

Mit seiner Enthüllungsplattform Wikileaks wirbelte der gebürtige Australier zuletzt die Diplomatenwelt gehörig durcheinander. Der politische Aktivist bekam bereits zahlreiche Preise, wird aber zugleich von den Behörden mehrerer Länder gesucht. Heute wurde Assange in London wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs festgenommen. Dieser könnte jedoch auch Teil einer Kampagne gegen ihn sein.

Viel mehr bewegen seine wirklichen und vermeintlichen Enthüllungen politischer Geheimnisse über etablierte Medien. Kritik und Begeisterung für Assange und die Aktivitäten von Wikileaks halten sich dabei die Waage – bei Facebook hat die Organisation mittlerweile etwa eine Million Unterstützer . Wikileaks hat unterdessen angekündigt, weiterzumachen. Neue brisante Enthüllungen sollen auch amerikanische Banken betreffen. Alleine diese Drohung ließ die Aktienkurse einiger US-Geldhäuser deutlich sinken.

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