Vor ziemlich genau zwei Jahren häuften sich die Hiobsbotschaften aus der Bankenwelt. Ausgehend von der Hypothekenkrise in den USA und dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers gerieten nach und nach viele Finanzinstitute unter Druck, und zwar weltweit. Die meisten von ihnen konnten durch staatliche Rettungsaktionen gestützt werden. Einem Großteil der Geldhäuser geht es mittlerweile wieder gut, es werden vermehrt schwarze Zahlen geschrieben und fleißig Boni verteilt.
Nicht so jedoch beim deutschen Sorgenkind, dem Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE). Das im Jahr 2009 als erste bundesdeutsche Bank verstaatlichte Kriseninstitut schien dank Garantien in dreistelliger Milliardenhöhe schon auf dem Wege der Besserung, mit einer ausgetauschten Führungsspitze sollte der Neuanfang gelingen. Doch nun der Rückschlag: Laut Medieninformationen drohte zum Monatsende die Insolvenz.
Wieder musste der Staat eingreifen. Mit 40 Milliarden Euro Bürgschaften rettete der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) die angeschlagene Bank – vorerst. Doch das Geschäftsmodell des Konzerns scheint nicht mehr richtig zu funktionieren, die neuerlichen finanziellen Belastungen für den gebeutelten Steuerzahler sind für viele nicht mehr zumutbar. Ein Ende der HRE-Krise ist also nicht in Sicht – jüngst bezeichnete ein Politiker die Hype Real Estate sogar als „Zombie-Bank“.