Neue Straßen werden hierzulande nicht mehr gebaut. Dieser an die Öffentlichkeit geratene Vermerk aus einer internen Akte des Bundesverkehrsministeriums sorgt derzeit für Aufsehen. Panik in der Bauwirtschaft, Jubel bei Umweltschützern. Diese freuen sich natürlich darüber, dass die Zubetonierung der Landschaft nun ein Ende finden soll, was bei einer langfristig rückläufigen Bevölkerungszahl in Deutschland auch sinnvoll erscheint.

Der wahre Grund für den angekündigten Baustopp von Autobahnen und Straßen liegt allerdings in der klammen Haushaltslage. Doch immerhin zehn Milliarden Euro sollen pro Jahr weiter in die Instandhaltung und dringend notwendige Reparaturen fließen. Für die Bauindustrie kann also vorerst Entwarnung gegeben werden. Beschäftigung gibt es weiter, wie ein Blick auf die vielen Schlaglöcher und das Wissen um marode Brücken beweist.

Alleine mit der Pflege von gut 13.000 Autobahnkilometern ist der Bund sicher gut ausgelastet, einige Neubauten wird es jedoch auch in Zukunft geben (müssen). Doch die Einsicht, dass die Instandhaltung des Verkehrsnetzes wichtiger ist, als ständig neue prestigeträchtige Projekte zu planen, ist auf jeden Fall lobenswert. Offizielles hierzu wird jedoch erst mit Veröffentlichung des neuen Bundesverkehrswegeplans im Herbst erwartet.

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