Es muss gespart werden. Europas Länder ächzen unter einer großen Schuldenlast. Doch jede Einsparmaßnahme hat immer auch Proteste der Betroffenen zur Folge. So auch in Deutschland. Ein Teil des hiesigen Sparpaketes ist die geplante Steuer auf Flugtickets. Ab dem Jahr 2011 sollen Passagiere laut dem nun vorliegenden Gesetzentwurf mit bis zu 26 Euro Mehrkosten pro Ticket belastet werden.

Diese Maßnahme soll dem Staat pro Jahr etwa eine Milliarde Euro Mehreinnahmen bringen. Proteste von Billigflugfans, Mallorca-Urlaubern oder geschäftlichen Vielfliegern blieben bisher jedoch aus. Dafür bringen sich nun die großen Fluggesellschaften in Stellung: Fluggäste würden in großer Zahl auf ausländische Flughäfen ausweichen oder gleich gar nicht mehr fliegen. Tausende Arbeitsplätze seien in Gefahr, der Wirtschaftsstandort Deutschland werde geschwächt.

Ohne den lauten Aufschrei irgendeiner Lobby scheint es hierzulande also nicht mehr zu gehen. Doch ob die Folgen wirklich so gewaltig wären, ist fraglich. Ganz im Gegenteil könnte die Steuer neben ihrem Beitrag zur Sanierung des Bundeshaushalts einen weiteren positiven Effekt haben, nämlich ein umweltschonenderes Flugverhalten. Das wäre ein von der Bundesregierung ausdrücklich gewünschter Beitrag zum Klimaschutz. Dieser könnte allerdings auch verpuffen – höhere Benzinpreise zumindest haben bislang kaum einen Autofahrer dazu bewogen, sein Fahrzeug langfristig weniger zu nutzen.

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