Mehrere Jahre hatte man ihn nicht gesehen, über seinen Gesundheitszustand konnte nur spekuliert werden. Nun ist er im kubanischen Fernsehen wieder aufgetaucht: Fidel Castro, der seine Amtsgeschäfte als Staatschef nach jahrzehntelanger Herrschaft vor vier Jahren an seinen Bruder Raúl abgetreten hatte. Warum sich der 83 Jahre alte Politiker nun der Öffentlichkeit zeigte und ob es einen Zusammenhang zu der angekündigten Freilassung von mehr als 50 politisch Gefangenen gibt, ist unklar.
Genauso unklar wie die Zukunft des karibischen Inselstaates. Das Ende der Castro-Ära ist vorhersehbar, viele Länder warten auf Veränderungen, denn sie haben wirtschaftliche Interessen in Kuba. Sowohl amerikanische, als auch russische und chinesische Investoren schauen auf ein Land, das reich an Bodenschätzen ist und zudem ein hohes touristisches Potenzial bietet. Lange war Kuba von russischer Hilfe abhängig, später kam dann Unterstützung aus dem ebenfalls sozialistischen Venezuela.
Die wirtschaftliche Öffnung erfolgt nur langsam, Investoren müssen bei einem finanziellen Engagement in dem Karibikstaat mit vielen Unsicherheiten kalkulieren. So dürfen in einem Privatrestaurant bislang höchstens zwölf Gäste empfangen werden. Nur ein Grund dafür, warum Kuba auf der Karte der Länder , in denen die Fastfood-Kette McDonald‘s vertreten ist, nicht auftaucht. Doch wer weiß, wie lange dieser von vielen als paradiesisch angesehene Zustand noch anhält.