Abstruse Vorschläge aus der Politik gibt es genug. Meistens tauchen sie in der Saure-Gurken-Zeit auf. Also im Sommerloch, wenn die wichtigen Politiker Ferien machen und sich die Hinterbänkler mal hervortun wollen. Nun gibt es einen solchen Vorschlag jedoch schon im Mai, in einer gewiss nicht nachrichtenarmen Zeit: Ein parlamentarischer Staatssekretär der CSU fordert den Einsatz von Wechselkennzeichen.

Das Bundesverkehrsministerium greift damit einen Vorschlag des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) auf. Nummernschilder könnten so für mehrere Autos im Wechsel benutzt werden. Damit solle die Umwelt geschont werden. Gewiss wäre das nur ein marginaler Schutz für die Natur, die ja ganz anderen Belastungen ausgesetzt ist. Immerhin: Die Besitzer mehrerer Fahrzeuge könnten so ein gutes Gewissen bekommen, da sie ja ach so umweltfreundlich handeln.

Der Umweltschutz ist also wieder einmal nur vorgeschoben. Steuer- und Versicherungsfreiheit lauten nämlich die Forderungen, die mit der Einführung solcher Wechselkennzeichen verbunden werden. Kein Wunder also, dass der Lobbyclub ADAC dafür ist. Auch dessen Argument, so den Kauf von Elektroautos zu fördern, zieht nicht so richtig – denn diese sind in den ersten fünf Jahren sowieso von der Steuer befreit.

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