Der Mittelstand wurde von der Finanzkrise besonders heftig getroffen. Starke Umsatz- und Gewinneinbrüche, aber auch Schwierigkeiten in der Finanzierung belasteten das Geschäft der Unternehmen, die gemeinhin als Stütze der deutschen Wirtschaft angesehen werden. Die Commerzbank, die mit einem jährlichen Kreditvolumen von 130 Milliarden Euro als größter Mittelstandsfinanzierer des Landes gilt, hat sich daher den für viele Finanzinstitute wichtigen Kundenstamm genauer angesehen.
In der heute in Frankfurt am Main und an anderen Orten vorgestellten Studie „Mittelstand in der Krise – Umsteuern für den Aufschwung?“ befragte die Bank bundesweit rund 4000 mittelständische Unternehmen. Ein wichtiges Ergebnis: 62 Prozent der befragten Unternehmen nehmen die Krise nicht zum Anlass, ihre Strategie zu ändern. Das Geschäftsmodell bleibt also bestehen und kommt nicht auf den Prüfstand.
Mut zur Veränderung zeigt immerhin ein gutes Drittel der Unternehmen, vor allem die Branchen Chemie, Pharma, Maschinenbau, IT und Telekommunikation sind dazu bereit. Stattdessen wollen die meisten Mittelständler laut Studie weiter ihre Kosten senken, Preiskürzungen bei Zulieferern stehen ganz oben auf der Sparliste. Bei den Personalkosten soll dagegen weniger gekürzt werden – wahrscheinlich das richtige vorausschauende Verhalten ob des Fachkräftemangels.
Nicht gefragt wurde in der Studie übrigens nach möglichen Finanzierungsschwierigkeiten im Mittelstand. Doch eine so genannte Kreditklemme, über die in den vergangenen Monaten viel diskutiert wurde, soll es nach Bankerangaben ja auch gar nicht geben.