Lange Schlangen vor Geschäften bedeuten oft, dass es den Menschen schlecht geht. Nahrungsmittelknappheiten nach Krisen oder Katastrophen fallen einem bei solchen Bildern sofort ein. Nur selten aber ist das Gegenteil der Fall: Ein Produkt steht zum Kauf, das neu ist. Ein Produkt, das keiner haben muss, aber alle haben wollen. Meist handelt es sich dabei um Luxus. Speziell handelt es sich in diesen Tagen um ein Gerät namens iPad.

Vor einigen Wochen wurde es vorgesellt. Nur per Video, doch das war genug, um einen Hype zu entfachen. Auch wenn der wahre Nutzen dieses vergrößerten iPhones ohne Telefonfunktion den meisten Experten noch immer verschlossen bleibt – es reicht mittlerweile wohl aus, dass ein neues Produkt des Technologiekonzerns Apple auf den Markt kommt. Weit mehr als 300.000 Verkäufe am ersten Tag sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache.

Die Konkurrenz staunt, finden doch ihre technisch ebenfalls mit hohem Aufwand produzierten Produkte bei weitem nicht so viele Abnehmer. Ein Markt scheint völlig verrückt zu spielen – in den Lehrbüchern zur Volkswirtschaft gibt es zwar Modelle für die Nachfrage nach Luxusgütern, doch das Phänomen „Fan-Käufer“ ist auch dort noch Mangelware.

Sicher ist: Der Preis regelt die Nachfrage nicht mehr, denn dieser ist den iPad-Käufern offensichtlich völlig egal. Die 500 Dollar für das Kultprodukt können ja woanders wieder eingespart werden. Zum Beispiel durch den Kauf billigerer Äpfel, auch wenn das ein paar Jahre dauern mag.

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