14.12.2012 – Die Möglichkeit sich finanziell an erneuerbaren Energieprojekten zu beteiligen, stößt bei den Bundesbürgern auf hohe Zustimmung. Insgesamt fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten haben eine positive Einstellung zum Thema Bürgerbeteiligungsmodelle, 29 Prozent finden die Grundidee sogar „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Lediglich ein Drittel ist bislang noch kritisch. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der privaten Entscheider in Sachen Energie und Geldanlagen kennt zumindest die Grundidee.

Dies ist das Ergebnis einer Studie des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienstleister ener|gate, für die ca. 1.000 Bürger im Zeitraum vom 10.09. bis 13.09.2012 repräsentativ befragt wurden. Zusätzlich befragte ener|gate 52 Energieversorger nach ihren Erfahrungen mit der Umsetzung solcher Modelle.

Bei einer Bürgerbeteiligung geht es darum, den Bürger finanziell beim Aufbau von Ökostromanlagen miteinzubeziehen. Im Zuge dessen wird der Ausbau der erneuerbaren Energien durch eine Geldanlage seitens der Verbraucher unterstützt. Denn durch den raschen Ausbau der Ökostromerzeugung sind neben den Unternehmen und Kommunen auch Privathaushalte bedeutende Mitspieler der Energiewende geworden.

Bürgerbeteiligung als Weg aus der Imagekrise der Energiebranche

Ein Plus für die in der Energiebranche tätigen Unternehmen: Angebote einer Bürgerbeteiligung seitens der Energieversorger haben durchaus einen positiven Einfluss auf das Image und die Kundenbindung. Verbraucher attestieren Anbietern von Beteiligungsmodellen ein besonderes Interesse an der Energiewende sowie das Gefühl, mit dem regionalen Versorger die richtige Wahl getroffen zu haben. „Die Studie stellt deutlich heraus, dass Bürgerbeteiligungsprojekte klare Erfolgsmodelle sind, die ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten können und gleichzeitig den Energieversorgern deutliche Imagegewinne einbringen kann“ sagt Werner Grimmer, Studienleiter und Head of Business Unit Energy bei YouGov. Die Ergebnisse zeigen damit auch, dass Bürgerbeteiligungsmodelle eine der Wege sind, die die Branche aus ihrer derzeitigen Imagekrise führen könnten. Denn wie der YouGov-Markenmonitor BrandIndex zeigt, stehen die Stromerzeuger aufgrund von Preiserhöhungen derzeit bei den Deutschen nicht im besten Licht.

Vertrauen in Anbieter ist Voraussetzung für Akzeptanz

Ob auch eine Bereitschaft der Bürger vorhanden ist, sich finanziell am bundesweiten Netzausbau zu beteiligen, wie es die Bundesregierung demnächst anbieten möchte, lässt sich aus den Ergebnissen nicht direkt ablesen. Zumindest zeigen sich Kunden mit einer hohen Bindung an ihren Energieversorger überdurchschnittlich aufgeschlossen, wenn dieser ein solches Modell auflegt. Demnach hängt die Zustimmung seitens der Verbraucher nicht nur vom positiven Bezug zu „Grüner Energie“ ab, sondern auch vom Vertrauen der Kunden in den Anbieter – und das ist eher beim eigenen Versorger vorhanden.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.

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Quelle: YouGov Deutschland AG
Autor(en): Finanzbusiness
Bild: TR / pixelio.de

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