25.09.2012 – Privatinvestoren suchen in der aktuellen Krise reale Werte, um ihr Vermögen zu bewahren. Dabei genießen Sachwerte auch jenseits von Immobilien einen hohen Stellenwert. Bei konkreten Investitionen sind jedoch die jeweiligen Besonderheiten zu beachten.

Die aktuelle Studie „Strategie 2030 – Sachwerte“ von der Berenberg Bank und dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) untersucht Investments wie Rohstoffe, Infrastruktur, Immobilien, Ackerland und Forstwirtschaft, Diamanten, Kunst und Luxusgüter hinsichtlich ihrer Potenziale und Risiken. Mitautor Jürgen Raeke, Geschäftsführer der Berenberg Private Capital GmbH, kommt zu dem Schluss: „Ein spürbarer Sachwertanteil gehört im aktuellen Marktumfeld in jedes gut gemischte Vermögensportfolio. Da Investitionen in Sachwerte neben Chancen aber auch Risiken in sich bergen, ist eine sorgfältige Auswahl des Investments unerlässlich.“

Mit Ausbruch der globalen Finanzkrise vor vier Jahren ist es an vielen Vermögensmärkten zu erheblichen Verwerfungen gekommen. Zugleich hat sich im Zuge der europäischen Staatsschuldenkrise gezeigt, dass auch die bislang als sicher geltenden Staatsanleihen einem substanziellen Ausfallrisiko ausgesetzt sind. Eine unkonventionelle Geldpolitik in den USA und im Euroraum hat zudem Befürchtungen über künftig steigende Inflationsraten ausgelöst. Angesichts dieser Entwicklungen stellen sich viele Anleger die Frage, wie das eigene Vermögen vor den gestiegenen Risiken geschützt werden kann. „Die Furcht vor Inflation fördert das Interesse an Sachwerten, denen eine Schutzfunktion vor Anstiegen des allgemeinen Preisniveaus zugeschrieben wird“, so Dr. Jörn Quitzau, Volkswirt bei der Berenberg Bank.

In der strategischen Asset Allocation sollte das Gesamtvermögen eines Anlegers durch eine möglichst breite Streuung der Anlagen in der Substanz geschützt werden. „Sachwerte bieten hier eine interessante Ergänzung zur Diversifizierung des Gesamtvermögens“, erläutert Jürgen Raeke. Allerdings weist jedes Sachwertsegment spezifische Besonderheiten auf, über die Investoren informiert sein müssen. Andernfalls könnten die mit Sachwertinvestments verbundenen hohen Erwartungen enttäuscht werden.

Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor des HWWI, weist neben den Chancen auch auf Risiken hin: „Langfristig werden Vermögenspreise durch positiv wirkende fundamentale Faktoren bestimmt. So reflektieren etwa die Immobilienpreise den demografischen Wandel und die allgemeine Einkommensentwicklung. Beide zeigen neue Potenziale auf. Kurzfristig jedoch können Märkte durch Herdenverhalten und durch sich selbst erfüllende Prophezeiungen übertreiben, es können also Preisblasen entstehen.“

Quelle: Berenberg Bank/Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)

Autor(en): Finanzbusiness
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

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