In eine Karikatur zeigen Tageszeitungen in dieser Woche das Büro einer amerikanischen Ratingagentur. Darin zu sehen ist ein großer Adventskalender und zwei Mitarbeiter, die davor stehen und rätseln: „Welches Land wollen wir denn heute herabstufen?“ Natürlich eine überzeichnete Situation, doch derzeit auch nicht ganz so weit entfernt von der Realität.

So hat Standard & Poor’s in dieser Woche gleich 15 von 17 Staaten der Euro-Zone mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht – darunter auch Deutschland, das bislang noch zu den sechs Ländern mit einer Bestnote gehört. Doch auch Frankreich, Österreich, Finnland, Luxemburg und die Niederlande könnten nun von dem Urteil betroffen sein.

Eine endgültige Entscheidung will die Ratingagentur erst nach dem in Kürze anstehenden EU-Gipfel fällen. Die nervösen Märkte befinden sich jedoch schon wieder in erhöhter Alarmbereitschaft. Auch das Bundesfinanzministerium hat prompt reagiert und für 2013 Sparmaßnahmen angekündigt. Umso fragwürdiger erscheinen in diesem Zusammenhang allerdings die gerade beschlossenen Steuersenkungen.

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